Hiltrud-Werner verantwortet das Rossort Integrität und Recht bei Volkswagen. Der Posten wurde geschaffen, um Skandale wie den millionenfachen Abgas-Betrug zu verhindern. Werner ist davon überzeugt, "dass es keine Wiederholung geben wird", sagte sie dem "Handelsblatt". Die eingeleiteten Veränderungen seien im ganzen Unternehmen verankert worden. Vor allem in der Forschung und Entwicklung gebe es zusätzliche Compliancekontrollen. Vor dem Produktionsstart werde in mehreren Abteilungen unabhängig voneinander geprüft, ob wirklich alle gesetzlichen Regelungen befolgt werden.
Im Konzern wird zudem ein "Code of Conduct" mit 23 Grundsätzen eingeführt, der den Mitarbeiter anhand von Beispielen erläutert, wie sie sich zu verhalten haben. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Umweltschutz. Werner räumte allerdings ein, dass die Veränderungen in den Prozessen bei Weitem noch nicht abgeschlossen sind und dass es auch lange Zeit dauern wird, den Kulturwandel bei VW durchzusetzen. VW arbeite aber mit Hochdruck daran, das Vertrauen seiner Aktionäre und Kunden zurückzugewinnen. Das werde aber dauern: "Unseren Investoren, und dazu gehört auch das Land Niedersachsen, sind nachhaltige Veränderungsprozesse wichtiger als auf Hochglanz polierte Trugbilder." Um die Veränderungen durchsetzen zu können, ist die Anzahl der Stellen in der Compliance-Abteilung seit Jahresanfang fast verdoppelt worden.
Die Zusammenarbeit mit dem von den amerikanischen Behörden bestimmten Monitor Larry Thompson bewertet Werner positiv. Er sorge dafür, dass vieles im Unternehmen in Frage gestellt und verbessert werde.
Hiltrud Werner, 51, ist seit Februar für das Vorstandsressort Recht und Integrität bei VW zuständig. Zuvor war sie Leiterin der Konzernrevision.