++++12:05 Uhr++++
"Wir stehen nach Diesel stärker da als vor Diesel. Diesel kann für uns keine Ausrede sein", sagte Diess abschließend. Damit endet die Pressekonferenz. VW steht vor großen Herausforderungen, sieht sich aber langfristig gut gerüstet.
++++12:00 Uhr++++
Diess zollt Tesla Respekt - es gebe zwar immer wieder Rückschläge, man nehme den Hersteller aber ernst, die Produktsubstanz sei nennenswert. Zum geplanten Aufbau der Batteriezellfertigung in Deutschland sagte Diess: Das tut mir weh, uns fehlt in Deutschland eine Zellfertigung". Man sei davor zurückgescheut, weil es eine typische Aufgabe für die Zulieferer sei. Wenn VW Zellen baue, würden die Wettbewerber sie sicher nicht kaufen. Er freue sich über die CATL-Produktion, VW konzentriere sich jedoch auf die Feststoffzelle. Dennoch könne man sich eine europäische Kooperation für Lithium-Ionen-Batterien vorstellen. Tesla tue der Branche gut, man brauche die Marke als Antreiber. VW fürchte sich jedoch nicht, "Das Rennen ist offen." Probleme mit dem Produktionsanlauf,wie Tesla sie momentan habe, würde es bei VW nicht geben, "das können wir aus dem Handgelenk", sagte Diess.
++++11:55 Uhr++++
Der neue Golf wird rund 30 Prozent weniger Motor-Getriebevarianten haben, kündigte Diess an. "Da wurde in der Vergangenen glaube ich nicht so ein Fokus drauf gelegt." Es gebe häufig nur geringe Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten und den verschiedenen Marken. Bei den E-Autos werde die Komplexität massiv sinken, auch mehrere Modelle wie Eos, Phaeton, Scirocco und Golf Cabrio habe man auslaufen lassen. Die WLTP-Umstellung hätte besser laufen können, gab Diess zu, aber er ist zuversichtlich, dass es im kommenden Jahr besser laufen wird.
++++11:45 Uhr++++
VW habe bei der Effizienz der Produktion "Nachholbedarf", sagte Diess. Toyota schaffe es, hohe Margen zu erreichen, das wolle VW ebenfalls erreichen. "Seit ich Autos wahrnehme, ist Alfa im Niedergang", sagte Diess, er traue es Seat zu, gegen Alfa anzutreten, man sei bereits größer und habe jüngere Kunden. Die Marke Seat sei emotional und heute 20-Jährige wüssten wenig über die Marke Alfa.
++++11:35 Uhr++++
In Zukunft wird der Kunde Diess zufolge von seinem Auto erwarten, was er heute von seinem Smartphone erwartet: Permanente Updates und Kontakt zum Hersteller. Künftig will VW die Software von der Hardware trennen und wichtige Software selbst entwickeln, dazu brauche es starke Partnerschaften und den Aufbau von Software-Kompetenzen etwa über Zukäufe. Vor allem den Kontakt zu den Kunden wolle VW behalten. Die Partnerschaft mit Ford könne eventuell über die Nutzfahrzeuge hinaus ausgeweitet werden.
++++11:25 Uhr++++
Zum bevorstehenden KapMuc-Verfahren wollte Diess sich nicht äußern. Das Unternehmen bleibe jedoch bei seiner Position, dass man die gesetzlichen Vorgaben beachtet habe. Diess spricht konsequent von der "Dieselkrise", wie er es schon auf der Hauptversammlung getan hat. Die Mitarbeiter der Entwicklungsabteilung arbeiten Diess zufolge "bis zum Umfallen", man könne ihnen keinen Vorwurf machen, zudem habe man Mitarbeiter und Kompetenzen infolge des Abgas-Skandals verloren.
++++11:20 Uhr++++
Diess rechnet damit, dass nur wenige Motor-Getriebe-Varianten länger als einige Monate nicht zur Verfügung stehen werden. Man nutze die Zeit, Varianten kritisch zu hinterfragen. Die Frage nach den Kosten für WLTP konnte Witter nicht konkret beantworten. Der Abgas-Skandal habe VW bisher rund 27,4 Milliarden Euro gekostet, dazu komme jedoch ein enormer Personalaufwand, der VW ebenfalls enorme Summen gekostet habe.