Erste deutsche "Sammelklage" gegen VW

Der Rechtsdienstleister myRight hat im Namen mehrerer VW-Kunden, die Autos mit einer manipulierten Abgasreinigung gekauft haben, eine Klage gegen Volkswagen angekündigt. Das berichtet "Der Spiegel" online und in seiner neuen Ausgabe. Die Klage werde am 3. Januar beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Es handele sich um die erste Klage dieser Art in Deutschland, und das Ziel sei der Rückkauf der vom Abgas-Skandal betroffenen Dieselfahrzeuge und die Erstattung des Kaufpreises.

Der myRight-Anwalt Christopher Rother von der Kanzlei Hausfeld sagte dem "Spiegel", VW habe schuldhaft gegen mehrere Schutzgesetze verstoßen. Es handele sich um die sogenannte Übereinstimmungserklärung und die EG-Typengenehmigung.

Die Anzahl der VW-Kunden, die sich bei dieser Klage von myRight vertreten lassen, wurde auf "Spiegel Online" nicht genannt. Rother plane allerdings weitere Klagen für Käufer von Dieselwagen der Marken Audi, Skoda und Seat. MyRight hatte bereits im Juni 2016 "Sammelklagen" von 100.000 VW-Kunden angekündigt.

Auf der Webseite myRight.de können betroffene VW-Besitzer ihre möglichen Ansprüche wegen Wertverlusts ihres Fahrzeugs geltend machen. Zwar bietet das deutsche Recht – anders als in den USA – nicht das Instrument der Sammelklage für Verbraucher. Wer sich aber etwa bei myRight registriert, tritt seine Ansprüche ab, und der Rechtsdienstleister strebt dann einen Vergleich mit VW an – oder zieht notfalls vor Gericht. MyRight übernimmt zunächst die Prozesskosten und verlangt im Erfolgsfall eine Provision von 35 Prozent. (os)

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