Die Verhandlungen im Daimler-Werk Untertürkheim um den Einstieg in die Produktion von Komponenten für die E-Mobilität werden fortgesetzt. Ein wesentlicher Streitpunkt sind nach wie vor die vom Management geforderten Zugeständnisse der Belegschaft. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sollen die rund 19.000 Mitarbeiter im Gegenzug pauschal für drei Qualifizierungstage pro Jahr selbst aufkommen. Dies entspricht einem Beitrag von durchschnittlich 650 Euro pro Jahr. Der Untertürkheimer Betriebsratschef Wolfgang Nieke hält diese Forderung für überzogen.
Der Beitrag soll ein Ausgleich dafür sein, dass das Unternehmen in Untertürkheim eine Batterieproduktion für die künftigen EQ-Modelle ansiedelt, obwohl diese im sächsischen Kamenz weitaus günstiger gefertigt werden könnten. Dort hat Daimler bei der Tochter Accumotive bereits eine Batteriefertigung, die zudem massiv ausgebaut wird. Ursprünglich sollte für die neue Einheit in Untertürkheim eine GmbH gegründet werden, um nicht den baden-württembergischen Metalltarif zahlen zu müssen. Diese Forderung des Unternehmens ist aber inzwischen vom Tisch. In der Einheit sollen zunächst 100 Mitarbeiter beschäftigt sein.