Erneute Klagen über Arbeitsbedingungen

Tesla gilt als Star unter den Autobauern. Der Hersteller hat mit Autos wie dem Model S gezeigt, dass sich Elektroautos in Massen verkaufen lassen. Der Börsenwert lag teilweise über dem von General Motors, und wenn das Model 3 wie geplant auf den Markt kommt und die Erwartungen erfüllt, dürften auch die bisher fehlenden Gewinne sprudeln.

Über die Arbeitsbedingungen gab es allerdings schon mehrfach Klagen. Jetzt berichtet der britische "Guardian" erneut über Vorwürfe. So seien zum Beispiel seit 2014 mehr als 100-mal Rettungswagen gerufen worden, um Arbeiter zu behandeln, die ihn Ohnmacht gefallen waren oder an Schwindel litten dazu seien Hunderte Einsätze wegen Verletzungen und anderen Problemen gekommen.

Tesla-Chef Elon Musk bestätigte der Zeitung gegenüber in einem Telefoninterview, die Arbeiter hätten "eine harte Zeit gehabt, mit langen Arbeitszeiten und harter Arbeit." Allerdings sei er sehr besorgt um ihre Gesundheit und die Sicherheit in der Fabrik habe sich seit dem vergangenen Jahr stark verbessert.

Man könne Tesla nicht mit anderen Autobauern vergleichen, sagte Musk. Der Börsenwert von Tesla sei zudem höher als die Marke es verdiene. Schließlich schaffe Tesla nur ein Prozent der Auslieferungen von GM. Es gehe nicht darum, den Profit auf Kosten der Sicherheit zu erhöhen. Tesla verdiene kein Geld und müsse überleben, damit die Jobs der Arbeiter sicher seien.

Allerdings haben gegenüber dem "Guardian" 15 aktuelle und frühere Tesla-Arbeiter von langen Arbeitszeiten unter enormem Druck erzählt. Jonathan Galescu beispielsweise berichtet, er habe einen Kollegen zu Boden gehen sehen. "Sie haben uns um ihn herum arbeiten lassen, während er immer noch auf dem Boden lag." Mikey Catura, ein weiterer Arbeiter, berichtet von einem Kollegen, der immer nur arbeitete, arbeitete, arbeitete – bis er plötzlich zu Boden gefallen sei.

Tesla steht unter großem Druck. Die Autos der Firma sehr begehrt, die Kunden stehen Schlange und warten gespannt auf das Model 3, aber die Erwartungshaltung ist auch extrem hoch. Musk will die Produktion bis 2018 auf eine halbe Million Autos hochfahren. Zum Vergleich: 2016 liefen 84.000 Tesla von den Bändern.

Lesen Sie auch:

Musk gegen Trump: Tesla sucht wohl Ingenieure in Mexiko

Was Elon Musk nach Tesla plant: Messias auf dem Mars

Elektroautobauer: Dumpinglohn im Tesla-Werk