+++18:30 Uhr+++
Umweltschützer zeigten sich wenig begeistert von den Ergebnissen. Der Gipfel sei gescheitert, sagte Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Mehr dazu hier
+++18.00 Uhr+++
VDA-Präsident Wissmann rechnet vor, dass die Software-Updates die Autoindustrie rund 500 Millionen Euro kosten werden.
+++ 17:30 Uhr+++
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks kritisiert den VDA für seine Pressemitteilung. Diese sei noch "zu wenig von Einsicht und Demut" geprägt. Es fehle "die Art von kritischer Selbstbetrachtung", die angebracht sei. +++ Zudem sei verabredet worden, dass der Bund seine Abgaskontrollen verstärke und auch bei zugelassenen Fahrzeugen selbst stichprobenartig die Abgasemissionen untersuche.+++ Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium wollten alles tun, um Fahrverbote zu vermeiden, so Hendricks.
+++17:15 Uhr+++
Der baden-württembergische Minister-Präsident Winfried Kretschmann lässt wissen: "Dass der Verband der internationalen Kraftfahrzeughersteller und Opel sich heute nicht eindeutig zu der Software-Nachrüstung und möglichen ‚Umstiegsprämien‘ bekennen wollten, muss ich schon hart kritisieren. Auch diese 35-Prozent-Marktanteil müssen ihren Beitrag leisten.“ +++ Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet (CDU) sagte: "Das Schlimmste, was jetzt passieren könnte, wäre, dass immer mehr Menschen keinen Diesel mehr kaufen und auf einen Benziner umsteigen." Dies wäre für die CO2-Bilanz in Deutschland "eine Katastrophe".
+++17:00 Uhr+++
Der ADAC hat die Ergebnisse als "ersten Schritt in die richtige Richtung" bewertet, sieht aber noch erhebliche Lücken. Mit der Beschränkung auf Software-Updates sei die Politik vor der Industrie eingeknickt. Mit Hardware-Nachrüstungen ließe sich der Stickoxid-Ausstoß nicht nur um 25 Prozent, sondern um bis zu 90 Prozent senken, hieß es beim ADAC.
Die Absichtserklärungen zur Förderung von Elektroantrieben in Bus- und Taxiflotten und zum Ausbau der Ladeinfrastruktur seien positiv - "allerdings fehlt aus Sicht des ADAC ein klarer Zeitplan". Daneben könnten auch grüne Wellen und intelligente Verkehrssteuerung die Stickoxid-Belastung erheblich reduzieren. "Das Potenzial, das die Verflüssigung des Verkehrs bietet, wird immer noch verkannt", kritisiert ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker.
+++ 16:45 Uhr+++
Der VW-Konzern will rund vier Millionen Dieselfahrzeuge zurückrufen. Darin enthalten sind allerdings die 2,5 Millionen mit manipulierten Motoren, die ohnehin zurückgerufen werden. Darin enthalten sind etwa 850.000 Autos von Audi sowie Modelle der Marken VW Nutzfahrzeuge, Seat und Skoda. Die Nachbesserungen seien für die Kunden kostenlos, sagte ein Sprecher.
+++16:00 Uhr+++
Toyota zieht nach Ford und BMW ebenfalls mit Umweltprämie nach.Hier die Details
+++15:00 Uhr+++EILMELDUNG++++
Der VDA meldet, dass mehr als fünf Millionen Dieselfahrzeuge per Software-Update nachgerüstet werden. Darin enthalten sind die 2,5 Millionen Autos des VW-Konzerns, die ohnehin aufgrund des Abgas-Skandals umgerüstet werden. Das teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.
Es handele sich um Fahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5 und teilweise Euro 6. Aktien der Autohersteller BMW, Daimler und VW legten nach der Ankündigung zu.
Ziel sei eine durchschnittliche Stickoxid-Reduzierung von 25 bis 30 Prozent der nachgerüsteten Fahrzeuge. Studien zeigten, dass damit die Schadstoffbelastung mindestens genauso stark reduziert werden könne wie durch Fahrverbote, hieß es beim VDA.
Angeboten werden die Nachrüstungen von BMW, Daimler, Opel und Volkswagen. Für die Halter würden keine Kosten entstehen. Die Aktion soll auch keinen Einfluss auf Motorleistung, Verbrauch oder Lebensdauer haben.
Kommentar: Das wird nicht reichen
ANALYSE zum Dieselgipfel: Wenig Ergebnis, viele Verlierer
+++15:00 Uhr+++
BMW will 225.000 Euro-5-Dieselautos in Deutschland nachrüsten. Darüber hinaus bietet BMW europaweit eine Art Abwrackprämie aus eigener Tasche an.Hier die Details zur Meldung
+++13.00++++
Mitten in der Debatte um die Zukunft des Diesel ist der Anteil neu zugelassener Dieselfahrzeuge in Deutschland weiter deutlich zurückgegangen. Im Juli sank der Marktanteil auf 40,5 Prozent - das war im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang bei den Neuzulassungen um 12,7 Prozent, wie das KBA in Berlin mitteilt.
+++12.30 Uhr+++
Der Chef der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, wirft Politik und Autoindustrie zu Beginn des Gipfels Kungelei und mangelnde Transparenz vor. Offenbar wollten die Vertreter von Bund, Ländern und Autokonzernen bei dem Thema unter sich bleiben, sagte er dem TV-Sender "Phoenix" unmittelbar nach der Verlegung des Treffens vom Verkehrs- ins Innenministerium in Berlin.
Die Verlegung passe ins Bild, "Politik in dunklen Hinterzimmern zu machen", sagte Resch. Dies sei auch "Feigheit" gegenüber Kritik in der Gesellschaft. Umweltverbände und Bundestags-Opposition hatten vor dem Treffen bemängelt, dass Umwelt- und Verbraucherschützer nicht eingeladen wurden.
+++12.15 Uhr+++
Über Schleichwege durchs Grüne gelangen Ministerpräsidenten vom Kanzleramt zum Bundesinnenministerium.
+++12.00 Uhr+++
Der Dieselgipfel wird verlegt. Statt wie vorgesehen im Verkehrsministerium sollte das Treffen aus Sicherheitsgründen im nahen Innenministerium stattfinden. Vor dem Verkehrsministerium, das dicht an einer viel befahrenen Straße liegt, gibt es seit dem Morgen Protestaktionen.
+++11.30 Uhr+++
Unmittelbar vor dem Treffen fordert die Politik mehr Bewegung bei den Herstellern. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz verlangt von den deutschen Autobauern eine selbst zu finanzierende Umtauschprämie. "Um Fahrverbote zu verhindern, müssen wir möglichst viele alte Diesel von den Straßen bekommen". Unter Verboten würden vor allem Pendler und kleine Handwerker leiden, die sich nicht alle paar Jahre ein neues Auto leisten könnten.
Die Grünen mahnten verpflichtende Rückrufe an. "Freiwillige Zusagen reichen nach diesen Skandalen, nach diesem immensen Glaubwürdigkeitsverlust der Automobilindustrie, nicht mehr aus", sagte Parteichef Cem Özdemir. Sollten Umrüstungen Funktionen von Autos einschränken, müssten Besitzer entschädigt werden. Wenn bei älteren Autos Software-Updates nicht reichten und Nachbesserungen an Bauteilen unmöglich seien, "dann muss das Fahrzeug ersetzt werden."
+++10.30+++ Uhr
Die Präsidentin des Deutschen Städtetages, Eva Lohse, meldet sich in der "Heilbronner Stimme" zu Wort. Allein mit dem Diesel seien die Probleme der Innenstädten nicht gelöst. "Wir brauchen Elektroladeinfrastruktur, Elektrobusse, wir müssen mehr für die Fahrräder tun." Das sei wie bei der Energiewende eine Herkulesaufgabe. "Das werden die Kommunen alleine nicht schaffen, sondern nur gemeinsam mit Bund und Ländern." Landsberg sprach sich gegen Fahrverbote aus."Wir können so viele Plaketten machen, wie wir wollen. Wir brauchen weniger Individualverkehr in den Städten und andere Antriebe", sagte er mit Blick auf die Motoren der Autos.
Auch der baden-württembergische Gemeindetagspräsident Roger Kehle meint: "Wir müssen aufhören, nur über eine Antriebsart zu sprechen." Es gehe nicht nur um den Diesel, sondern um eine Mobilitätswende.
+++10.00 Uhr+++
Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) verteidigt den sich abzeichnenden Kompromiss mit Software-Updates statt aufwendiger Nachrüstungen. Das sei "keine Milde", sagt sie dem Südwestrundfunk (SWR2). Zu den Umrüst-Möglichkeiten der Hardware seien noch technische Fragen offen. Die Verpflichtung der Hersteller zu Updates der Motorsoftware gilt als sicher. Diskutiert wurde zuletzt, ob auch Umbauten beispielsweise mit speziellen Katalysatoren nötig sind.
Das Software-Update sei ein erster Schritt, dem weitere folgen müssten, betont Hendricks. Sie fordert von der Autoindustrie Kooperationsbereitschaft. Ein Auftreten "im alten Selbstbewusstsein" sei angesichts der Lage unangebracht.
+++8.30 Uhr+++
Nordrhein-Westfalens Regierungschef Armin Laschet sagt im ZDF: "Wir wollen den Diesel retten". Denn der Diesel sei bei technologisch neuestem Stand "das CO2-freundlichste Fahrzeug unter Verbrennungsautos“. Er will die Autoindustrie aber auch für die Kosten einer umweltgerechten Nachrüstung von Diesel-Fahrzeugen zahlen lassen.
+++6.30 Uhr+++
Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil warnt im ZDF-Morgenmagazin vor zu hohen Erwartungen an den Gipfel. "Eine Fehlentwicklung, die über so viele Jahre entstanden ist, die werden wir nicht innerhalb von Monaten oder sagen wir einigen wenigen Tagen beiseite räumen können", sagt er mit Blick auf den Abgas-Skandal und andere Probleme der Branche. "Die Autoindustrie hat schwere Fehler gemacht, massive Fehler über viele, viele Jahre hinweg". Die ließen sich nicht kurzfristig lösen. Er sehe die deutsche Automobilindustrie vor einer Zäsur. Es müsse sich viel ändern.
+++04.45 Uhr+++
Greenpeace-Aktivisten sind am Morgen auf das Dach des Bundesverkehrsministeriums gestiegen, um mit einem Transparent gegen Luftverschmutzung zu demonstrieren. Gegen 4.45 Uhr hätten mindestens fünf Umweltschützer mit Hebebühnen und Bergsteiger-Ausrüstung das Gebäude erklommen, sagte eine Polizeisprecherin. Dort hängten sie ein meterlanges Plakat mit dem Schriftzug "Willkommen in Fort NOx" auf. Das Kürzel NOx steht für Stickoxide, die in vielen Dieselmotoren in hoher Konzentration entstehen und als Atemgifte wirken können.
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