Genf. Der Autobauer Daimler will bis zum Jahr 2020 ein neues Pkw-Werk in Europa bauen. Dies bestätigte Mercedes-Produktionschef Markus Schäfer der Automobilwoche am Rande des Automobilsalons in Genf. „Bis Ende dieses Jahres wollen wir eine Entscheidung treffen“, sagte Schäfer. Die neue Fertigung soll auf maximale Flexibilität ausgelegt werden und daher einen deutlich geringeren Grad an Automatisierung aufweisen. Ob man dort Fahrzeuge mit Heck- oder Frontantrieb fertige, entscheide die Nachfrage in den kommenden Jahren. In den vergangenen Jahren war auch immer wieder Russland als Option im Gespräch, dürfte aber angesichts der wirtschaftlichen Situation keine Chancen haben.
Deutschland scheide als Standort aus. Die bestehenden großen Werke in Sindelfingen, Bremen und Rastatt werden – wie bereits festgelegt – umstrukturiert. In ihrer Rolle als Lead-Werk erhalten sie zusätzliche Aufgaben zur Steuerung des jeweiligen Produktionsverbunds, der nach den Fahrzeugarchitekturen ausgerichtet ist. Sie sollen international eine führende Rolle etwa beim Hochlauf von neuen Modellen übernehmen. Auch in Nord-und Südamerika reichten die Kapazitäten aus. Neben Mexiko seien keine weiteren Werke geplant. Dort sollen von 2018 an Mercedes-Kompaktmodelle vom Band laufen.