Seit Wochen gibt es Spekulationen um den Umbau des Audi-Vorstands. Am Montag könnte es Klarheit geben. Dann soll der Aufsichtsrat zu einer außerordentlichen Sitzung zusammentreten. Informationen der Automobilwoche zufolge sollen die Vorstände für Produktion, Vertrieb, Finanzen Personal ausgetauscht werden. Den amtierenden Vorständen werden Fehlplanungen, nicht eingehaltene Zusagen und der Einbruch der Verkäufe in China vorgeworfen.
Peter Kössler soll Hubert Waltl als Produktionsvorstand ablösen, Bram Schot das Vertriebsressort von Dietmar Voggenreiter übernehmen, Alexander Seitz anstelle von Axel Strotbek Finanzvorstand werden und Wendelin Göbel soll Nachfolger von Thomas Sigi als Personalvorstand werden.
Zwar hatten sich Arbeitnehmer und Unternehmensseite über die Neubesetzungen in den vergangenen Wochen bereits so gut wie verständigt. Dennoch droht am Montag Streit, in Unternehmenskreisen heißt es sogar, es könnte zum "Showdown" kommen. Der Grund: Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Porsche hat Widerstand angekündigt. Vor allem die Personalie Peter Kössler sorgt bei ihm für Unmut. Der derzeitige Leiter von Audi Ungarn sei zu arbeitnehmerfreundlich, schließlich saß er in den vergangenen Jahren für die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat. Porsche wünscht sich angesichts der bevorstehenden Einsparungen einen Hardliner, ist zu hören.
Stellt sich die Arbeitgeberseite quer, könnte das für Vorstandschef Rupert Stadler kritisch werden. Zwar genießt er dem Vernehmen nach weiterhin die Rückendeckung der Familien Porsche und Piëch, bei den Arbeitnehmervertretern im Aufsichtsrat hat Stadler jedoch kaum noch Rückhalt. Mit dem Personalien-Paket aus vier neuen Vorständen, hatte man einen Kompromiss angestrebt.
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