Die Werkstattkette ATU überrascht in ihrer neuen Kampagne mit einem Perspektivwechsel: In einer klassischen Interview-Situation, wie man sie aus investigativen Reportagen kennt, kommt eine fiktive Service-Mitarbeiterin einer Vertragswerkstatt zu Wort.
Anonym packt die von einer Darstellerin gespielte Insiderin aus und bekennt sich zu ihren zweifelhaften Aussagen bezüglich der Garantiebedingungen bei Fahrzeuginspektionen. Das Video können Sie hier ansehen. Mit der aufmerksamkeitsstarken "Enthüllungskampagne" will ATU Neuwagenbesitzern die Angst vor dem Verlust der Garantie nehmen und Neukunden für das eigene Werkstattnetz gewinnen.
ZDK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Koblitz reagiert prompt auf die neue ATU-Kampagne: "Es trifft zu, dass die Herstellergarantie fortbesteht, wenn Inspektionen – auch durch nicht markengebundene Werkstätten – unter Beachtung der Herstellervorgaben durchgeführt werden. Das ist schon lange geltendes Recht. Bemerkenswert ist allerdings, dass ATU es offenbar nötig hat, diese simple Botschaft mit Mitteln der pauschalen Verleumdung unters Volk zu bringen."
"Die Kampagnenidee spielt damit, dass vielen Autofahrern über Jahre erzählt wurde, dass die Wartung ihres Fahrzeugs in jedem Fall in einer Vertragswerkstatt gemacht werden müsse", sagt dagegen ATU-Marketingchefin Ulrike Wortmann. "Doch das stimmt nicht. Auch eine Inspektion bei ATU erhält die Herstellergarantie."Das neue Konzept löst die Märchen-Kampagne aber nicht ab, sondern läuft zeitweise flankierend als Viralkampagne – selbstständige Weiterverbreitung ist dabei durchaus erwünscht. In Kinospots, Anzeigen, auf LED-Boards, Online- und Social-Media-Kanälen wird mit dem zusätzlichen Format geworben.Lesen Sie auch:
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