Ende der Rabattschlacht im Autohandel

Feilschen um Rabatte könnte bald der Vergangenheit angehören. Nicht nur weil Hersteller zunehmend auf Direktvertrieb setzen, Online-Portale für mehr Transparenz sorgen und es aufgrund der staatlichen Förderung bei E-Autos keine zusätzliche Nachlässe gibt.

Das kommt auch den Kunden entgegen: Mehr als zwei Drittel aller Kaufinteressenten (69 Prozent) bevorzugen Festpreise. Nur acht Prozent gaben an, gerne mit dem Händler um den Preis zu feilschen. Ohnehin sind Rabatte für den viele nicht ausschlaggebend beim Fahrzeugkauf. Nur jeder Zehnte sieht einen Preisnachlass als wichtigstes Kriterium für den Kauf eines Neuwagens.

"Mit einer einheitlichen Preispolitik setzen die Hersteller nun auf faire Preise für alle Verbraucher und auf allen Vertriebskanälen", so Axel Schmidt, Autoexperte bei Accenture.

Für die Händler bedeutet das: Die Differenzierung über größtmögliche Rabatte auf den Listenpreis verliert als Unterscheidungsmerkmal an Bedeutung. Da sie durch die Direktvertriebsstrategien der Hersteller ohnehin schon unter Druck geraten, rät Schmidt zu einer Neuausrichtung: "Der klassische Handel wird zukünftig vor allem für die Auslieferung des Fahrzeugs und für den Service zuständig sein. Gleichzeitig werden neue Mobilitätsdienstleistungen das Portfolio ergänzen; die Händler stellen sich breiter auf und steigen zum Beispiel ins lokale Carsharing ein."

Das ergab eine Studie der Unternehmensberatung Accenture. Dafür wurden in den deutschsprachigen Ländern sowie Frankreich, Norwegen und den Niederlanden 1100 Verbraucher mit Kaufabsicht für ein Elektrofahrzeug in Europa befragt. Hinzu kamen Experteninterviews.

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