Für viele Fahrer von Elektroautos wird das Stromtanken teurer. Denn der Energiekonzern EnBW als einer der größten Betreiber von Ladesäulen in Europa erhöht zum 6. Juli seine Preise um durchschnittlich 7,7 Cent pro Kilowattstunde. Damit trage man dem hohen Ausbautempo und der dynamischen Kostenentwicklung Rechnung, heißt es in einer Mitteilung des südwestdeutschen Unternehmens. "Wir treiben wie kein anderes Unternehmen den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur in Deutschland voran und wollen unseren Kundinnen und Kunden ein transparentes und faires Preismodell anbieten – ob in Flagship-Ladeparks wie in Rutesheim, an Einkaufszentren oder entlang der Autobahn", so EnBW-Vertriebschef Timo Sillober.
Im EnBW mobility+ Viellader-Tarif zahlen Kunden für das AC-Laden pro Kilowattstunde nun 36 Cent (bisher 29 Cent). Beim Schnellladen (DC) fallen 46 Cent pro Kilowattstunde (bisher 39 Cent). Die monatliche Grundgebühr des EnBW mobility+ Viellader-Tarifs steigt um einen Euro auf 5,99 Euro. Damit lägen die Ladepreise der EnBW auch weiterhin im mittleren Marktniveau, wie das Unternehmen betont. Die EnBW zählt nach eigenen Angaben zu den größten Anbietern von Schnellladepunkten. 2020 war das Unternehmen für knapp jeden zweiten neuen High-Power-Charging-Ladepunkt in Deutschland verantwortlich. Am Autobahnknoten Kamener Kreuz entsteht beispielsweise Europas größter öffentlicher Schnellladepark mit 52 Ladepunkten mit einer Leistung von bis zu 300 Kilowatt.
In den kommenden Jahren plant das Unternehmen, jährlich bis zu 100 Millionen Euro in den Ausbau der Elektromobilität zu investieren. So soll die Anzahl der Schnellladestandorte deutschlandweit mehr als verdoppelt und damit auf 1000 erhöht werden. Davon befinden sich aktuell 200 Standorte bereits im Bau. E-Autofahrern stehen dann allein von der EnBW bundesweit rund 3000 Schnellladepunkte zur Verfügung.
Lesen Sie auch:
Deutschland fördert Schnellladenetz
Stromtankstelle in Würfelform: Audi startet Pilotprojekt für eigenes Ladenetz
Zu langsam und zu planlos: EU-Rechnungshof kritisiert langsamen Ladenetz-Ausbau
Elektromobilität: Bayern bei öffentlichen Ladepunkten vorne
Aus dem Datencenter:
Anzahl der Ladesäulen der deutschen Bundesländer im Februar 2021