Der wichtigste Geldgeber des Elektroautoherstellers Tesla hat im Interview mit dem "Manager Magazin" Elon Musk als Vorstandschef in Frage gestellt. "Wir glauben nicht, dass Elon Musk unbedingt CEO sein muss", sagt James Anderson, Partner der schottischen Investmentfirma Baillie Gifford. In seinem Fonds sind 7,5 Prozent der Tesla-Aktien, nur Elon Musk selbst hält einen höheren Anteil.
"Sein Mikromanagement umfasst auch den Wunsch, mit der Börse und der Welt auf eine Weise zu sprechen, die wir nicht notwendigerweise für hilfreich halten", sagt Anderson und nannte Amazon-Chef Jeff Bezos als positives Beispiel. "Ich bin mir nicht sicher, ob er das hören mag: Aber wir können uns nicht erinnern, wann Jeff Bezos das letzte Mal ein Ziel so wie Elon gesetzt hat, mit Zeitrahmen und Quartalszielen – oder wann Jeff Bezos überhaupt das letzte Mal an einem Analysten-Call teilgenommen hat."
Der Investor fand im Interview mit dem "Manager Magazin" lobende und tadelnde Worte für Musks Managmentstil. "Wir wollen Elon in keiner Weise davon abhalten, Elon zu sein. Die Vorteile überwiegen massiv die Nachteile. Wir sind jedoch der Meinung, dass es wichtig ist, zu konsistenteren Botschaften zu kommen", sagt Anderson. "Wenn Sie eine Idee haben, zum Beispiel, alle Tesla-Stores aufzugeben, dann diskutieren Sie das vorher mit Ihren Kollegen und dem Aufsichtsrat, anstatt sich direkt an die Öffentlichkeit zu wenden. Da sehen wir klare Schwächen." (os)
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