"Der große Verlierer wird Opel sein. Denn hier geht es nicht um einen Kampf unter Gleichen", sagt Klaus Franz. Franz war bis März 2012 Gesamtbetriebsratschef von Opel. Sein ganzes Leben hat er dort gearbeitet, kennt den Laden in- und auswendig. Im Gespräch mit der Automobilwoche wird klar: Von den Plänen einer Fusion der Marke mit dem Blitz mit dem französischen PSA-Konzern hält er nicht viel. Im Gegenteil: er sieht sie als ernste Bedrohung für deutsche Arbeitsplätze.
"Die große Gefahr sehe ich für Kaiserslautern und Eisenach. Eisenach mit seiner Corsa-Fertigung ist akut bedroht. Zwar soll dort ab 2019 der neue Mokka gebaut werden, aber noch wissen wir nicht einmal, auf welcher Plattform er stehen wird. Wenn PSA Opel übernimmt, dürfte diese Frage zu Gunsten einer PSA-Plattform entschieden werden", ist sich Franz sicher.Einschnitte seien aber auch im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum zu erwarten, weil die Produkte von Opel in weiten Bereichen ähnlich denen der jeweiligen Modelle von PSA seien.Ohnehin sei die Rolle des Entwicklungszentrums zuletzt geschwächt worden, gibt Franz zu bedenken: "Rüsselsheim hat in den vergangenen Jahren mehrere Schlüsselkompetenzen verloren. Es wurden von General Motors ganze Zukunftstechnologien abgezogen. So hatte Opel bis Ende 2012 noch ein fantastisches Labor für Batterieforschung und Brennstoffzellentechnik in Mainz-Kastell." Im Wesentlichen habe die Entwicklung in Rüsselsheim jetzt nur noch die globale Verantwortung für kleinere Otto- und Dieselmotoren.