Nahezu kein Tag vergeht ohne Meldungen über Stellenstreichungen oder Umstrukturierungen in der Automobil-Zuliefererindustrie. "Ich gehe davon aus, dass sich die Lage in Deutschland weiter verschärfen wird", meint Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg gegenüber der Auto Motor Sport. Seine Gewerkschaft hat in einem "Transformationsatlas" bundesweit die erwarteten Veränderungen systematisch analysiert.
"Die Ergebnisse sind erschreckend", stellt Zitzelsberger gegenüber dem Blatt fest. "40 Prozent dieser Zulieferer haben noch keine Idee, welche Alternativen es zu ihren herkömmlichen Produkten geben könnte."Der Gewerkschafter ergänzt: "Man kann es nicht anders sagen: Einige Zulieferer hängen immer noch im Schlafmodus fest." Außerdem wolle die IG Metall keinen Sozialwettbewerb, wenn Autohersteller und Zulieferer um neue Aufträge konkurrieren.
Erst am Mittwoch hatte der Stuttgarter Zulieferer Mahle gemeldet, dass zusätzlich zu den knapp 400 Stellen am Stammsitz weitere 770 Stellen in Italien, Frankreich und Luxemburg wegfallen werden.
Kurz zuvor hatte der ebenfalls in Stuttgart ansässige Zulieferer Bosch die Streichung von 1600 Jobs angekündigt. (ree)
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