Elektrische Antriebe und autonomes Fahren – das sind die Megatrends in der Autobranche. Der Supersportwagenbauer Lamborghini will sich jedoch aus beiden Angelegenheiten weitgehend raushalten.
Bei der Präsentation des neuen Huracán Evo – 640 PS, 325 km/h Spitze,Grundpreis 219.000 Euro – hat sich Lamborghini-Chef Stefano Domenicali gegen eine Entwicklung seines Unternehmens in diese Richtung ausgesprochen, wie die "Welt" in ihrem Internetangebot berichtet.
"Einen Lamborghini mit reinem Elektroantrieb wird es in naher Zukunft nicht geben", zitiert das Blatt den Italiener: "Wir werden aber die nächste Modellgeneration unserer Supersportwagen mit Plug-in-Hybrid anbieten." Immerhin ein kleines Zugeständnis – man will ja nicht gestrig wirken.
Eine noch deutlichere Absage erteilte Domenicali indes dem autonomen Fahren: "Wer eines unserer Autos fährt, will es auch wirklich fahren. Und nicht gefahren werden." Schließlich verkaufe er keine Mobilität, sondern Lamborghinis.
Für Lamborghini sei der Absatz ohnehin keine wichtige Kennzahl; wichtiger ist dem Unternehmen seine Exklusivität. Im vergangenen Jahr habe man 5750 Autos verkauft, in diesem Jahr sollen es rund 8000 werden – und auf diesem Level wolle man sich einpendeln.
Dass die Branche sich insgesamt in eine andere Richtung entwickle, juckt ihn offenbar wenig. "Der Trend zu Carsharing, Ride-Hailing, E-Autos oder autonomem Fahren kommt uns entgegen. Denn es gibt Leute, die wollen ein edles Auto besitzen und es ohne Kompromisse fahren."
Einem anderen Trend der Industrie hat sich die Audi-Tochter dagegen nicht verschlossen: Mit dem Urus bieten sie ein High-End-SUV an. Das Fahrzeug spreche neue Kundenkreise an und mache bereits fast ein Drittel des Gesamtabsatzes aus, berichtet die "Welt".
Einen anderen Weg als Lamborghini geht Porsche: Die Stuttgarter wollen bis 2027 fast alle Modelle mit Elektroantrieb anbieten. (mer)
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