Donald Trump hat schon vor seiner Vereidigung als US-Präsident für viel Wirbel in der Autobranche gesorgt. Vor allem seine Drohung, 35 Prozent Zoll auf Autos aus Mexiko zu erheben, macht die Hersteller nervös. Doch ganz so einfach, wie es sich bei Trump anhört ("Baut Autos in den USA oder zahlt hohe Steuern") ist es nicht, wie Ewald Plum, Leiter des Bereichs Zoll und Außenwirtschaft bei der Beratungsgesellschaft Rödl & Partner, auf Anfrage der Automobilwoche erklärt.
Zunächst einmal würde ein solcher Schritt gegen die Regeln der Welthandelsorganisation WTO verstoßen, deren Mitglied die USA sind. Dort gilt die Meistbegünstigungsklausel, die festlegt, dass ein Land Vorteile, die es einem Land gewährt, auch allen anderen gewähren muss. Schon aus diesem Grund können die USA nicht einfach nur den Einfuhrzoll für Autos aus Mexiko erhöhen. Bei einem Verstoß gegen diese Regel könnte Mexiko klagen, die Folge wäre ein Penalty-Verfahren der WTO. Das WTO-Schiedsgericht würde die Vorwürfe prüfen, die USA würden aller Voraussicht nach verlieren und aufgefordert werden, den Zoll wieder zurückzunehmen.