Rund eine Million Diesel-Pkw haben noch immer kein Software-Update bekommen, berichtet die Nachrichten-Website "Heise Online" unter Berufung auf die Bundesregierung, die kürzlich eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion beantwortet hat. Es handele sich um Fahrzeuge von VW und Daimler.
Beim Dieselgipfel im August 2017 hatten deutsche Autobauer zugesagt, bei circa 5,3 Millionen Diesel-Pkw Software-Updates vorzunehmen, um Stickoxid-Emissionen zu senken. Diese Zahl sei zwar mit 5,25 Millionen erfolgter Updates so gut wie erreicht, schreibt demnach die Bundesregierung. 2018 hatte das Bundesverkehrsministerium jedoch mitgeteilt, dass weitere Hersteller Nachholbedarf angekündigt hätten und deshalb insgesamt 6,3 Millionen Diesel neue Software benötigten. Insgesamt fehlen demnach noch gut eine Million Updates.
"Von den Herstellern Daimler und VW sind noch rund 1 Million Fahrzeuge umzurüsten", erklärt das Verkehrsministerium. Davon seien "rund 300.000 verpflichtend". Insgesamt waren laut Ministerium von den bereits umgesetzten Software-Updates 56 Prozent vorgeschrieben.
"Bei den Software-Updates lässt sich Scheuer weiter von der Autoindustrie vorführen", kommentiert der grüne Verkehrsexperte Stephan Kühn laut "Heise Online" den Bescheid aus Berlin. Es sei dreist, dass die deutschen Autohersteller die Rückrufe verschleppten und der Minister das tatenlos dulde. "Scheuer ist und bleibt der Buddy der Autoindustrie", so Kühn. (os)
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