Der Maschinenbauingenieur Roland Gumpert hat sich in der Branche mit der Entwicklung von Sportwagen einen Namen gemacht. Früher arbeitete er unter anderem bei Audi, später entwickelte er in Eigenregie den Apollo. Im Jahr 2017 hat er mit dem chinesischen Autohersteller Aiways einen Ableger gegründet – Gumpert Aiways Automobile –, unter dessen Dach er nun an einem Sportwagen mit dem Namen Nathalie feilt.
Die Besonderheit des Autos: Es soll mit einer Brennstoffzelle angetrieben werden. Aber nicht mit einer herkömmlichen auf Wasserstoffbasis. Als Treibstoff soll stattdessen Methanol dienen; ein im Bereich der Autos bislang unerprobter Ansatz.
In einem Interview mit "Der Spiegel" sagte Gumpert: "Die Ära des Verbrennungsmotors ist vorbei." Sein Ziel sei es, mit der Nathalie die Umwelt zu schonen und gleichzeitig den Fahrspaß zu retten. Die Methanol-Technologie werde sich gegen bestehende Antriebstechniken durchsetzen, glaubt der Ingenieur: "An der Methanol-Brennstoffzelle kommt in Zukunft kein Autohersteller mehr vorbei. Wir wollten die Emotionen der Leute und das Interesse an der Technologie wecken, das geht mit einem Sportwagen am besten."
Anders als herkömmliche Brennstoffzellen böten Methanol-Brennstoffzellen eine hohe Reichweite bei kurzen Tankzeiten, die mit denen von Verbrennungsmotoren vergleichbar seien. Wasserstoffautos würden sich nicht durchsetzen, sagte Gumpert, weil zum Erreichen der nötigen Energiedichte ein zu hoher Aufwand betrieben werden müsse. Dagegen tanke man mit einer Methanol-Brennstoffzelle einfach flüssigen Kraftstoff, der im Auto in Wasserstoff umgewandelt werde, aus dem dann eine klassische Brennstoffzelle Strom produziere.