Wer kennt die Situation nicht: Das Handy klingelt, man schaut kurz drauf - auch, wenn man gerade hinterm Steuern im Auto sitzt. Grob fahrlässig ist das eigentlich, und gefährlich.Wer bei Tempo 50 für nur drei Sekunden kurz einnickt oder auf sein Smartphone statt auf die Straße schaut, legt dabei 42 Meter zurück – und das im Blindflug. Vielen Autofahrern ist diese Gefahr zwar bewusst, sie machen es aber trotzdem.
Umso mehr floriert der Boom mit Geschäftsmodellen, die zum einen das "Aufs Handy schauen im Auto" überflüssig machen – seien es Lösungen wie Android Auto oder Apple Carplay, bei dem die Handyoberfläche ins Cockpit, die Headunit und sogar ins Headup-Display gespiegelt werden, sodass der Fahrer die Augen nicht mehr von der Straße abwenden muss.
Oder aber Lösungen, bei denen Kameras den Fahrer beobachten, Unaufmerksamkeiten feststellen und das Auto sodann den Fahrer vor Ablenkungen warnt.
Letztere Lösung bringt Bosch mit zur CES 2020. Es handelt sich dabei um eine Innenraumbeobachtung mit Kameras, die Software mit künstlicher Intelligenz nutzen. "Wenn das Auto weiß, was Fahrer und Insassen gerade machen, wird Autofahren noch sicherer und komfortabler", sagt Harald Kröger, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH.
Serienreif soll das KI-basierte Kamerasystem ab 2022 sein. Denn dann soll laut Europäischer Union Sicherheitstechnik, die beispielsweise den Fahrer bei Müdigkeit oder Ablenkung warnt zum Standard in Neufahrzeugen werden.
Bosch weist extra darauf hin, dass alle Informationen dieses neuen Kamerasystems nur von der Software im Auto ausgewertet, aber weder gespeichert noch an Dritte weitergegeben werden.