Daimler-Vorstand und Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius erwartet in der Übergangsphase in das Zeitalter der Elektromobilität einen Aufbau an Beschäftigung in der Autoindustrie. "In den nächsten fünf bis zehn Jahren rechnen wir mit mehr Ingenieuren bei uns", sagte er beim Tag der Automobilwirtschaft der Hochschule Nürtingen-Geislingen. Dies liegt an der steigenden Komplexität der Aufgaben, etwa beim Bau von Fahrzeugen mit Plug-In-Hybriden. Danach müsse man sich die Produktionsstrukturen genau anschauen. "In der Regel haben neue Technologien und industrielle Umbrüche aber immer zu mehr Beschäftigung geführt", sagte er.
Die Gewerkschaft IG Metall sowie Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht hatten in den vergangenen Wochen immer wieder Befürchtungen geäußert, dass die Umstellung auf rein elektrischen Antrieb bei Herstellern und Zulieferern viele Arbeitsplätze kosten könnte. Ohne Ausgleich bliebe von heute sieben Arbeitsplätzen in der Motoren- und Aggregatefertigung nur einer, sagte Brecht. Für Ola Källenius steht jedoch keineswegs fest, wie schnell sich dieser Wandel vollzieht. "Elektromobilität ist wie eine Ketchup-Flasche. Wir wissen, dass etwas kommt. Aber wir wissen nicht wann und wie viel es sein wird."