Rund neun Monate vor dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat der britische Autohersteller Jaguar Land Rover (JLR) bekannt gegeben, die Fertigung des Discoverys komplett nach Nitra, in die Slowakei, zu verlegen. Denn im Gegensatz zur Slowakei wird Großbritannien dann nicht mehr dem Binnenmarkt und der Zollunion des Staatenbundes angehören. Zuvor war der Geländewagen Discovery im englischen Solihull produziert worden. Das Werk in Nitra hat der Konzern bereits 2016 eröffnet.
Neben JLR-Chef Ralf Speth hatten auch andere Automanager immer wieder gewarnt, dass der Brexit die Lieferketten und Exporte beeinträchtigen könnte. Und im EU-Ausland sitzen die wichtigsten Kunden des britischen Herstellers. Aufgrund der Kaufzurückhaltung der Kunden, die JLR auf den bevorstehenden Brexit zurückführt, waren im April bereits 1000 Arbeitsplätze in Solihull gestrichen worden. Allerdings investiert der größte britische Autohersteller auch in Großbritannien: Die künftigen Generationen der Modellfamilie Range Rover - unter ihnen auch Varianten mit Elektromotor - sollen nach wie vor auf der Insel gefertigt werden. Insgesamt investiert JLR damit einen dreistelligen Millionenbetrag. Wie die "FAZ" berichtet, hat der Hersteller erklärt, die Verlagerung der Discovery-Fertigung ins Ausland sei eine schwierige Entscheidung gewesen. Den Standort Großbritannien wolle man aber auch weiterhin unterstützen.Lesen Sie auch:
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