Digitalisierung war das Topthema der Autoindustrie in den letzten Jahren: Chief Digital Officers sind berufen worden. IT-Abteilungen haben sich umbenannt und machen jetzt „Digital Services“. Über alle Fachbereiche hinweg haben sich Entwickler, Produktmanager, die Produktion sowie neue Mobility-Abteilungen damit befasst, wie neue Technologien und Big Data die Zukunft der Mobilität und jene der Auto-Konzerne verbessern können. Autos sind jetzt „digital“, so verspricht es die Werbung.
Auch scheint die erste Angriffswelle der Digitalkonzerne aus USA und China erst einmal gekontert. Noch vor drei Jahren mussten Automanager befürchten, dass Google, Tencent & Co. sich mit Mobilitätsdiensten die Kundenschnittstelle schnappen. Und dass man als Hersteller künftig zum namenlosen Flextronics der Autoindustrie wird, der die Boxen baut, welche später (Uber-gebrandet) durch die Innenstädte fahren. All das ist nicht eingetreten und auch nicht absehbar.
Noch gibt es keine Google- oder Apple-Autos, die selbständig fahren. Noch immer kaufen Kunden, in den reifen, vor allem aber auch in den aufstrebenden Märkten, in großen Stückzahlen klassische Fahrzeuge. Und während sich Berater und Marktforscher mit Prognosen überschlagen – das vollautonome Fahrzeug kommt 2035 – wahrscheinlicher 2025 – oder doch bereits in 2 Jahren? – gilt: sowohl Digitalunternehmen als auch die Autobauer haben noch zahlreiche Hürden zu bewältigen, bis Robotaxen unser Straßenbild prägen. Alexa, Siri und Google sind noch "im Hort", bis zum Abi und Führerschein wird es noch eine Weile dauern.