Bei Jobinterviews im fahrenden Auto sollen sich Bewerber und ihre potenziellen Chefs bei Daimler besser kennenlernen. Eine junge Elektroingenieurin traf dabei auf einen überraschenden Chauffeur.
Molka Elleuch ließ sich ihre Überraschung nicht anmerken: Die frischgebackene Elektroingenieurin hatte sich bei der Daimler-Entwicklungsabteilung im Rahmen der Kampagne „Drive to your job“ beworben. Wie vereinbart wurde sie zum Bewerbungsgespräch abgeholt. Als sie auf dem Beifahrersitz der dunklen S-Klasse Platz nahm, saß sie völlig unerwartet neben dem Chef persönlich. Das Bewerbungsgespräch mit Dieter Zetsche wickelte die 25-Jährige dennoch ganz souverän ab, während dieser sie chauffierte und ihr dabei die Mercedes-Benz-Technologie demonstrierte.
Das Konzept, das sich die Daimler-Recruiter für diesen ungewöhnlichen Bewerbertag ausgedacht hatten, sieht so aus: Die potenziellen Chefs führen das Bewerbungsgespräch mit den Kandidaten beim Fahren in einem Mercedes. Dafür wurden aus fast 1000 Bewerbern knapp 40 interessante Kandidaten ausgewählt, die ihr Jobinterview während der Fahrt in einem Mercedes-Benz führten – chauffiert von den möglichen zukünftigen Chefs. Die sollten einerseits die Bewerber kennenlernen und diesen gleichzeitig das Unternehmen und seine Produkte näherbringen.
Ich war sofort neugierig, wie das funktioniert und wollte es selber ausprobieren“, sagt Zetsche. Und so fuhr er bei Molka Elleuch vor. „Das war schon ein Ding und hat richtig Spaß gemacht. Ich fand es sehr motivierend und innovativ. Wo kann eine Bewerberin schon direkt mit dem Vorstandschef sprechen?“, sagte die Elektroingenieurin nach dem Recruiting-Tag, bei dem die Bewerber auch Einblicke in den Entwicklungsbereich bekamen. Experten demonstrierten ihnen unter anderem autonomes Einparken, zeigten hochmoderne Fahrsimulatoren und erklärten die aktuelle Mercedes-Benz-Produktpalette.
Der Vorstandsvorsitzende zieht ein positives Fazit und freut sich auf die neuen Mitarbeiter: „Ich glaube den Bewerbern hat es gefallen und ich freue mich, viele in unseren Entwicklungsabteilungen wiederzutreffen“, so Zetsche. Auch seine Mitfahrerin Molka Elleuch bekam nahezu vom Beifahrersitz weg noch ein Jobangebot und hat ihren Arbeitsvertrag bereits unterschrieben.