Hamburg. Der VW-Konzern will die Folgen des Abgasskandals schneller aufarbeiten und hat dazu bei seinem Hauptlabel Volkswagen Pkw überraschend einen eigenen Krisenmanager installiert. Nach Informationen der Automobilwoche hat Markenchef Herbert Diess den bisherigen Leiter der Qualitätssicherung der Marke Volkswagen, Manfred Bort, jüngst zum „Beauftragten für die Bewältigung der Diesel-Thematik in Europa“ ernannt. "Mit Bort will Diess jetzt noch mehr Dampf auf den Kessel geben", sagte eine Wolfsburger Führungskraft. Interimsvertreter von Bort in der Qualitätssicherung ist Uwe Pruin, lange Qualitätschef des VW-Werks Emden. Den endgültigen Nachfolger für Bort will Diess "zeitnah" bestimmen.
Unterdessen räumt Thomas Zahn, Vertriebs- und Marketingchef Deutschland VW Pkw, in einem zweiseitigen Brief an die Händler des Unternehmens Nachholbedarf bei der Rückeroberung von Vertrauen im Dieseldebakel ein: "Wir sind auf diesem Weg noch nicht so weit, wie wir es erhofft haben", konzediert der Manager. In dem der Automobilwoche vorliegenden Schreiben bezeichnet er die auf unbestimmte Zeit verschobene Umrüstung der betroffenen VW Passat als "enttäuschend". Zahn gibt zu: "Wir haben unsere eigenen Planungen und Erwartungen an dieser Stelle nicht erfüllt."