Volkswagen-Chef Herbert Diess hat offenbar vergeblich versucht, seine Amtszeit vorzeitig bis 2025 zu verlängern, berichtet das "Manager Magazin" unter Berufung auf Konzernkreise. Diess habe einen neuen Vertrag als Gegenleistung dafür verlangt, dass er der Einstellung des Marktmanipulationsverfahrens gegen ihn zustimme. Das Aufsichtsratspräsidium habe seinen Vorschlag jedoch abgelehnt.
Diess habe darauf hingewiesen, dass er unschuldig sei und ihm in einem möglichen Prozess keine Verurteilung drohe. Wenn er sich also zum Wohl des Unternehmens auf den Vergleich einlasse, bleibe ein Reputationsschaden. Ein neuer Vertrag, dann bis 2025, sei die passende Gegenleistung.
Am 19. Mai war bekanntgeworden, dass im Abgasskandal das Strafverfahren wegen möglicher Marktmanipulation gegen VW-Chef Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch gegen eine Zahlung von neun Millionen Euro eingestellt werden soll. VW hat die Beträge für Diess und Pötsch bezahlt.
Die beiden Manager waren im September vergangenen Jahres angeklagt worden. Die Ermittler warfen ihnen vor, im Zusammenhang mit dem Auffliegen des Abgasskandals im Herbst 2015 in den USA Anleger nicht rechtzeitig über das Ausmaß der finanziellen Folgen und drohenden Strafen informiert zu haben. (os)
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