Bei der Bewältigung der VW-Diesel-Affäre zieht VW-Marken-Chef Herbert Diess gegenüber Redakteuren des Hamburger Nachrichtenmagazins "Stern" eine positive Bilanz: "In Deutschland sind über 90 Prozent der Fahrzeuge mit der neuen Software versehen." Es gebe nur sehr wenige Beanstandungen, "unter ein Prozent". Es werde sicher aber noch Jahre dauern, den Vertrauensverlust aufzuholen.
Zu den staatsanwaltlichen Ermittlungen auch zu seiner Person, sagte Diess: "Für mich steht vollkommen außer Frage, dass ich mich hier zu jeder Zeit korrekt verhalten habe."
In der Unternehmenskultur bei Volkswagen gibt es laut Diess einen grundlegenden Wandel. Man könne jetzt auch seinen Chef offen kritisieren, deswegen fliege niemand mehr raus. "Wir alle müssen uns an die neue Offenheit aber erst gewöhnen", sagte das Mitglied des VW-Konzernvorstandes.
Unzufrieden sei er nach wie vor mit dem Bürokratieabbau. Er sei mit dem Anspruch zu VW gekommen, das schnell zu ändern. Da müsse er sagen: "Wir sind noch nicht weit genug gekommen." Es würden sich bei ihm immer noch Leute beschweren: "Sitzungen werden zu umständlich vorbereitet, die Besucheranmeldung im Werk ist ein echter Papierkrieg. Da ist noch viel zu tun."
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