Eigentlich hatte sich Audi-Chef Markus Duesmann gerade erst etwas Luft verschafft und einen seiner zahlreichen Zusatzposten abgegeben: Die Funktion des Entwicklungsvorstands bei Audi, die Duesmann im Juni selbst übernommen hatte, gab er am Montag an Oliver Hoffmann ab. Schon einen Tag später erhält er einen neuen Zusatzjob: Der Aufsichtsrat des FC Bayern München wählte den Audi-Chef in seinen Aufsichtsrat, wo er gleich zum zweiten stellvertretenden Vorsitzenden berufen wurde.
Den Posten hatte bisher VW-Konzernchef Herbert Diess inne. Jetzt macht er seinen Stuhl frei, damit Duesmann nachrücken kann. "Ich übergebe mein Aufsichtsratsmandat beim FC Bayern München an unseren Audi-Chef Markus Duesmann", erklärte Diess kurz nach der Sitzung des Gremiums auf LinkedIn. Die Wechsel war erwartet worden, denn traditionell sitzt dort nicht VW, sondern Audi. Schließlich ist Audi nicht nur Sponsor des FC Bayern, sondern auch mit 8,3 Prozent an der als AG ausgegliederten Profiabteilung beteiligt, als einer von vier Gesellschaftern neben der Allianz, Adidas und dem Verein selbst, der 75 Prozent hält.
Diess war erst im Dezember 2018 in das Kontrollorgan der FC Bayern München AG eingezogen. Er nahm dort damals den Platz von Rupert Stadler ein, der nach seiner Untersuchungshaft wegen des Diesel-Skandals bei Audi ausgeschieden war. Knapp ein Jahr nach dem Amtsantritt Duesmanns gab Diess den Posten jetzt nach Ingolstadt zurück. Denn dorthin war Duesmann, der zuvor in München lebte, erst im Januar umgezogen.
Missen will Diess seine Zeit im Bayern-Gremium aber nicht. "Ich nehme viel mit aus dieser Zeit", erklärte er auf LinkedIn. "Die Bayern werden auch in Zukunft hocherfolgreich sein! Ich hoffe, dass ich trotzdem noch gelegentlich vorbeischauen darf..."
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