Zur Jahresmitte ist die Nachfrage nach gebrauchten Diesel-Pkw weiter gestiegen: Endverbraucher hattenim Juli wieder mehr Lust auf den Selbstzünder: Mit 205.438 Diesel-Besitzumschreibungen erreichte die Nachfrage einen Jahreshöchstwert.
Auch junge gebrauchte Diesel-Pkw liegen im Trend: 86.985 Euro-6-Diesel wechselten den Besitzer, das war der zweithöchste Wert seit Jahresbeginn. Die größte Gruppe der Besitzumschreibungen bilden aber weiterhin günstige Diesel-Pkw der Emissionsklassen 4 oder niedriger.
Wie die aktuellen Zahlen einzuordnen sind, zeigt eine Langzeitanalyse der KBA-Zahlen: Demnach variierte in den vergangenen 20 Jahren der Dieselanteil an den Neuzulassungen zwischen 18 und 48 Prozent. So hatten 1998 nur 18 Prozent der Neuzulassungen einen Dieselmotor. Mit dem Siegeszug der direkteinspritzenden Turbodiesel änderte sich das. Der Höchstwert von 48 Prozent wurde erstmals 2007 erreicht und auch nach der Finanzkrise machte der Diesel in vier aufeinander folgenden Jahren (2012-2015) fast die Hälfte der Neuzulassungen aus.
Im vergangenen Jahr lag der Anteil – trotz Dieselkrise – immer noch bei 39 Prozent. In den ersten sieben Monaten 2018 hatten nur noch knapp ein Drittel (32 Prozent) der neuzugelassenen Pkw einen Dieselmotor. Dieses Niveau entspricht in etwa dem der Jahre 2000 und 2009 (siehe Grafik).
Allerdings eignet sich 2009 als Referenzjahr zu 2018 nur bedingt, weil aufgrund der Umweltprämie damals der Privatkundenanteil stieg und weniger Diesel verkauft wurden. Vorbehaltlich der noch offenen Entwicklung bis zum Jahresende 2018 ist der Dieselmarkt im Langzeitvergleich also aktuell etwa auf das Niveau des Jahres 2000 zurückgefallen.