Es ist wieder soweit: Viele hatten sich auf die begehrten Plätze beworben, jetzt hat VW die Auswahl getroffen. Sechs neue Start-ups ziehen in den "Future Mobility Incubator" der Marke VW in der Gläsernen Manufaktur in Dresden ein. Sie arbeiten ab März/April 2018 in der Manufaktur und können dort mit Unterstützung von Volkswagen und der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden ihre Ideen zur Marktreife entwickeln.
Ausgewählt wurden Experten für Ladelösungen bei Elektrofahrzeugen, automatisiertes Fahren, Batterietechnologie, Fahrzeug-Navigation und eine digitale Plattform für Autoversicherungen.
Konkret planen die sechs Start-ups Folgendes:
ChargeX aus München: Das Startup entwickelt eine neue Ladeinfrastruktur für den privaten und halb-öffentlichen Bereich. Das modulare System kann mittels Plug&Play um zusätzliche Ladepunkte erweitert werden und verfügt über eine intelligente Steuerung der Ladevorgänge. Kern der Idee ist ein Lastmanagement, das die Kosten je Ladepunkt sowie den Installationsaufwand deutlich reduziert.Keysurance aus München: Die digitale Plattform des Start-ups bietet die Möglichkeit, die Fahrerfahrung aus Car Sharing, Miet- und Firmenwagen - gerade für junge Autofahrer - zu erfassen und bei Autoversicherungen anrechenbar zu machen. So können Nutzer Autoversicherungs-Beiträge sparen. Keysurance will die Grundlage für smarte On-Demand-Versicherungen liefern.S O Nah aus Aachen: Das Startup entwickelt optische Sensoren für den Straßenraum. Diese sollen unter anderem helfen Parkprobleme zu vermeiden oder den Stromverbrauch von Straßenlaternen zu reduzieren.Novum aus Dresden: Die Jungunternehmer entwickeln ein softwarebasiertes, automatisiertes Batterielabor „to go". Damit können Reichweite und Lebensdauer von Batterien durch künstliche Intelligenz genauer bestimmt und damit maximiert werden.Embotech aus Zürich: Sie entwickeln Software für das automatisierte Fahren, die im Gegensatz zu den bisherigen Lösungen physikalische Prinzipien in den Mittelpunkt stellt. Dank spezialisierter Algorithmen sollen die Fahrzeuge das sichere Manövrieren besser in den Griff bekommen. Eine erste Idee ist es, Fahrzeuge automatisch von der Montagehalle im Werk in den Logistikbereich fahren zu lassen und dabei auch auf bewegliche Hindernisse zu reagieren.EcoG aus München: Das Startup entwickelt ein IoT-Betriebssystem für die Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge. EcoG heißt die Software, die den Nutzer, das Fahrzeug und die Infrastruktur mit Geschäften und Diensten verbindet und so Mehrwertdienste ermöglicht. EcoG war zuletzt erfolgreich im „Techstars Mobility Accelerator“ in Detroit (USA).„Wir waren sehr angetan von der Vielfalt der Ideen für neue Mobilitätslösungen. Die jungen Gründer kommen mit innovativen Konzepten – ab März wollen wir diese mit unseren Experten zur Marktreife entwickeln“, sagt Marco Weiß, Leiter New Mobility & Innovation der Gläsernen Manufaktur, sowie Jannis Sutor vom Ideation:Hub der Volkswagen Group-IT.20 internationale Teams hatten ihre Ideen zur Zukunft der Mobilität präsentiert, diese sechs überzeugten die achtköpfige Expertenjury bei den beiden Startup-Pitches.
Zum Programm: Der Inkubator richtet sich an gründungswillige Studenten und Wissenschaftler. Teil des Inkubator-Programms ist eine finanzielle Unterstützung von 15.000 Euro pro Startup. Die Gläserne Manufaktur bietet im Rahmen des Inkubator-Programms folgende Unterstützung:- eine Betreuung durch Coaches wie Experten aus dem SpinLab (The HHL Accelerator-Programm der HHL Leipzig Graduate School of Management)eine attraktive Arbeitsumgebung in der Manufaktur
- IT-Infrastruktur
- Kontakt zu Forschern, Entwicklern und Entscheidern von Volkswagen
- professionelle Beratung durch die Sächsische Aufbaubank
- Projektmanagement
- Nähe zur Startup-Szene sowie finanzielle und personelle Unterstützung durch die Landeshauptstadt Dresden, etwa beim Thema Wohnraum.
Entwickelt sich das Geschäftsmodell der Start-ups vielversprechend ist eine weitere Zusammenarbeit mit VW drin. Die Kernmarke der Wolfsburger möchte schließlich das digitale Ökosystem Volkswagen We weiterentwickelt. Beim Start der elektrischen ID-Familie soll es schon eine wichtige Rolle spielen. (ree)
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