Als im Zuge des Abgas-Skandals die Ermittlungen gegen den Volkswagen-Konzern liefen, geriet auch der Zulieferer Bosch in Bedrängnis. Als größter Lieferant von Motorsteuergeräten für Dieselfahrzeuge lag für die Fahnder ein Zusammenhang nahe; der Verdacht der Beihilfe zum Betrug wird seither untersucht. Seit dem Frühjahr dieses Jahres wird nun auch Daimler genauer unter die Lupe genommen – und wieder kommt Bosch dabei nicht ungeschoren davon.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart sagte dem "Handelsblatt": "Wir ermitteln auch im Fall Daimler gegen Bosch-Mitarbeiter wegen des Verdachts auf Beihilfe." Auch Bosch hat das Verfahren bereits bestätigt, außer den üblichen Kooperations-Bekundungen aber noch nicht weiter Stellung bezogen. Der Konzern ist bislang von Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft verschont geblieben.
Vor allem eine Frau könnte den Konzernen laut dem "Handelsblatt"-Bericht gefährlich werden: Sibylle Gottschalch. Als Erste Staatsanwältin leitet die 41-Jährige die Ermittlungen gegen Daimler und Bosch. Demnach sei sie bereits seit 2004 im Haus und deshalb in Wirtschaftssachen erfahren. Sie gelte als äußerst gewissenhaft – und furchtlos gegenüber den großen Namen der Industrie.