Die deutschen Autokonzerne geben zusammen mit den japanischen im dritten Quartal das Tempo vor: Um 3,6 Prozent steigerten die 16 größten Autokonzerne der Welt ihren Pkw-Absatz, und wie die japanischen Konzerne schafften auch die drei deutschen Hersteller sogar ein Plus von sechs Prozent – vor allem dank China.
Im China verkauften Volkswagen, BMW und Daimler insgesamt neun Prozent mehr Autos als im Vorjahreszeitraum. Sie wuchsen damit stärker als der Gesamtmarkt, der nur um vier Prozent zulegte. Im bisherigen Jahresverlauf steigerten die drei deutschen Konzerne ihren China-Absatz um sechs Prozent, der Gesamtmarkt wuchs um drei Prozent.
Volkswagen konnte zudem im dritten Quartal seine Position als Marktführer in China verteidigen: Der Wolfsburger Konzern steigerte seinen China-Absatz um acht Prozent auf knapp 1,1 Millionen Pkw. General Motors folgt mit knapp
1 Million Fahrzeugen auf dem zweiten Platz.
Und auch beim weltweiten Umsatz lag Volkswagen vorn: 55,0 Milliarden Euro setzte der Wolfsburger Konzern um – Toyota kam auf umgerechnet 54,8 Milliarden Euro, Daimler folgt mit 40,1 Milliarden Euro auf dem dritten Platz.
Bei den weltweiten Pkw-Verkäufen hatte hingegen Toyota im dritten Quartal die Nase vorn: Der japanische Konzern verkaufte 2,6 Millionen Fahrzeuge, Volkswagen 2,5 Millionen und General Motors 2,3 Millionen. Während Toyota um drei Prozent zulegte und Volkswagen sogar um sieben Prozent, musste General Motors einen Absatzrückgang um vier Prozent melden.
Das sind Ergebnisse einer Analyse der Finanz- und Absatzkennzahlen der 16größten Autokonzerne der Welt, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst& Young (EY) quartalsweise erstellt.
China ist längst der wichtigste Markt für die deutschen Autobauer: Mehr als jedes dritte Auto (34 Prozent) verkauften sie im bisherigen Jahresverlauf in China – das ist der höchste je erzielte Wert. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 lag der China-Anteil am Gesamtabsatz der deutschen Konzerne gerade einmal bei 23 Prozent, 2015 waren es 30 Prozent.
Die positive Entwicklung in China führe zwar zu einer gestiegenen Abhängigkeit von diesem Einzelmarkt, sagt Peter Fuß, Partner bei EY. Er bewertet die gute Marktposition der deutschen Autokonzerne in China aber insgesamt positiv: „Das Land entwickelt sich zum weltweiten Leitmarkt für Elektromobilität und vernetztes Fahren. In China ganz vorn dabei zu sein, ist für die deutschen Autokonzerne daher essenziell – auch um ihre Technologieführerschaft zu bewahren".
Vor diesem Hintergrund seien auch die hohen Investitionen der deutschen Autobauer vor Ort zu sehen. Volkswagen hat kürzlich angekündigt, in den nächsten sieben Jahren zusammen mit chinesischen Partnern zehn Milliarden Euro in die Produktion von Elektroautos zu investieren.
In anderen wichtigen Absatzmärkten lief es für die deutschen Autokonzerne im abgelaufenen Quartal dagegen schlechter als in China: In Westeuropa stagnierte der Absatz, in den USA gingen die Verkäufe um ein Prozent zurück.