Continental-Chef Elmar Degenhart schaut nach einem politisch turbulenten Jahr 2016verhalten auf die kommende Zeit. "Die Unsicherheiten nehmen zu. Die Frage ist, wie sich Brexit und US-Wahl in drei bis fünf Jahren auswirken werden", sagte Degenhart in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Degenhart erinnerte daran, dass Deutschland von Exporten abhängig ist. "Wir sind eine Exportnation. Wenn die USA protektionistische Maßnahmen ergreifen sollten, wäre das für Deutschland ein Nachteil." Die USA sind der zweitgrößte Automarkt der Welt.
Continental will nach früherenAussagen Degenhartsschneller als der Markt wachsen. Für den globalen Autosektor wird ein Wachstum in 2017 von zwei Prozent erwartet. Der Hannoveraner Zulieferer macht mehr als 70 Prozent seines Umsatzes mit der Autoindustrie.
Und die steht vor dem großenWechsel vom Verbrenner hin zu alternativen Antrieben.Degenhart erwartet, dass der zunehmende Erfolg von Elektroautos Arbeitsplätze kosten wird, auch bei Conti."Es wird aufgrund der geringeren Wertschöpfung zum Verlust an Produktionsarbeitsplätzen kommen", so der Conti-Chef. Insgesamt seien 30.000 der rund 218.000 Arbeitsplätze bei Continental abhängig vom Verbrennungsmotor. Hier gehe es aber um einen langen Zeitraum. Gleichzeitig würden "viele Stellen im Bereich der Elektromobilität neu angesiedelt". Ob am Ende mehr Stellen wegfallen oder neu entstehen werden, lasse sich nicht sagen. "Es ist genug Zeit, diesen Prozess so zu gestalten, dass wir dessen Konsequenzen deutlich abmildern und Schmerzen im großen Stil vermeiden können."