Die Zahl der Neuzulassungen in Russland ist seit vier Jahre zurückgegangen und inzwischen nur noch halb so hoch wie vor vier Jahren. Inzwischen ist nach Einschätzung unserer Kollegen von "Automotive News Europe" jedoch das Ende der Talfahrt erreicht. Die Hersteller sind zuversichtlich, 2017 die ersten Zeichen einer Erholung zusehen. Noch vor wenigen Jahren schien es,als würde Russland Deutschland als größter Pkw-Markt Europas ablösen. Das Potenzial besteht noch immer, denn in Russland haben durchschnittlich weit weniger Menschen ein eigenes Auto als in westlichen Ländern. Sollte sich die Wirtschaft erholen, so dass sich viele Leute ein Auto leisten können, würde Russland sicher wieder ein großer Markt werden.
Im Vergleich zu anderen Wachstumsmärkten wie Brasilien oder Indien werden in Russland mehr teure Autos mit hohen Margen verkauft. Der schwache Kurs des Rubel, die Wirtschaftssanktionen als Reaktion auf die Besetzung der Krim sowie der niedrige Ölpreis haben die Absatzzahlen seit 2013 einbrechen lassen. Opel hat damals schnell reagiert und sein Werk in St. Petersburg geschlossen, weil kein schneller Ende der Krise in Sicht war. Auto-Manager sind jedoch zuversichtlich, dass es demnächst wieder aufwärts geht. "Wenn die Regierung die Verschrottungsprämie aus dem vergangenen Jahr fortsetzt und der Rubel-Kurs und die Inflation stabil bleiben, ist ein Wachstum von fünf Prozent möglich", sagt Jim Farley, der Präsident von Ford in Europa.
Daimler will dem russischen Handels- und Industrieminister Denis Manturov zufolge im Kommenden Jahr den Bau eines Mercedes-Werks in der Nähe von Moskau bekanntgeben. In diesem Jahr rechnet der Branchenverband mit einem Wachstum von vier Prozent auf 1,48 Millionen Neuzulassungen.
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