Wir bieten eine umfassende Off-Board Telematik Service Delivery Plattform – TSDP – die auf dem Open-Source-Rahmenwerk Next Generation Telematics Pattern – NGTP – basiert. Auf Basis dieser Plattform können OEMs Dienste entwickeln wie Notrufe, automatische Unfallmeldungen, Pannenhilfeanrufe, Verfolgung gestohlener Fahrzeuge, Jugendschutzsysteme, Callcenter- und Web-Zugang, Integration von Navigationssystemen mit dem Internet sowie Remote-Funktionen wie die per Fernzugriff durchgeführte Verriegelung/Entriegelung sowie das Starten von Fahrzeugen. WirelessCar verkauft das gleiche Produkt weltweit.
"Die meisten Händler haben das Potenzial der Car-IT noch nicht vollständig verstanden“
Martin Rosell, Geschäftsführer des Telematikspezialisten WirelessCar, über die weltweite Nachfrage nach Sicherheitsfunktionen und die Notwendigkeit des Handels, neue Vertriebskonzepte zu entwickeln.
Herr Rosell, welche Lösungen bietet Ihr Unternehmen im Bereich Telematik?
Welche Art von Lösungen sind von den Fahrzeugherstellern besonders gefragt?
Im wesentlichen sind das drei Bereiche. Zum einen existiert weltweit eine Nachfrage nach Sicherheits-Funktionen wie Notrufe, Pannenhilfeanrufe und der Nachverfolgung gestohlener Fahrzeuge. Hier steht Nordamerika an der Spitze, wo OnStar in der Vergangenheit so viel für die Sensibilisierung des Marktes getan hat, dass es sich inzwischen um ein Muss für US-Autofahrer handelt. Die BRIC-Märkte, also Brasilien, Russland, Indien und China, sehen sich mit enormen Schäden durch Verkehrsunfälle und Kriminalität konfrontiert. In Russland etwa wurden im Jahr 2012 rund 120.000 Autos gestohlen. Zur Diskussion steht daher die Einführung von e-Calls über das Satelliten-Navigationssystem ERA-GLONASS. Brasilien steht vor ähnlichen Herausforderungen und plant, die Nachverfolgung und Immobilisierung von Autos als Reaktion auf Straftaten zu erlassen. Auch in Europa sollen Notruf-Funktionen nun gesetzlich vorgeschrieben werden.
Der zweite Bereich sind After-Sales-Funktionen, also die Möglichkeit für OEMs und Händler, einen direkten Kontakt zum Eigentümer und zum Fahrzeug herzustellen und so die Wartung zu vereinfachen und die Kundenbeziehung zu verbessern. Ziel ist es, einen reaktiven Prozess in proaktive Services zu wandeln: Statt darauf zu warten, dass der Fahrer eigenständig einen Inspektionstermin aufsetzt, bietet der Hersteller von sich aus einen Termin an, den der Kunde nur noch bestätigen muss.
Der Bereich Infotainment in vernetzten Fahrzeugen ist ebenfalls stark nachgefragt und wir sehen, dass die meisten OEMs hier aktiv sind.
Welche Vorteile bieten sich dem Autofahrer durch das vernetzte Fahrzeug?
Fahrer profitieren von mehr Komfort und Sicherheit beim Fahren. Das bedeutet zum Beispiel, dass das Auto bei einem Unfall automatisch einen Krankenwagen ruft oder per Smartphone zugänglich ist. Der Fahrer kann außerdem neue Funktionen im Fahrzeug auch nach dem Autokauf hinzuzufügen, etwa Web-Anwendungen. Am Fahrzeug müssen dafür keine Veränderungen vorgenommen werden.
Welche Vorteile ergeben sich für den Händler durch das vernetzte Fahrzeug?
Händler haben im Moment riesige Probleme, was durch ihre stark rückläufige Zahl deutlich wird. Die meisten haben das Potenzial der Car-IT noch nicht vollständig verstanden: Diejenigen, die auf den Kunden warten, haben schlechte Überlebenschancen. Ein neues Vertriebskonzept ist notwendig, das potenzielle, aber auch Bestandskunden aktiv anspricht. Dafür benötigt der Händler ein zentrales CRM-System, das mit Daten aus der Fahrzeug-IT gefüttert wird. Solche Systeme könnten helfen, neue Optimierungspotenziale für den Kunden-Service zu erschließen.
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