Ein Großteil der Autobranche ist trotz aller Konferenzen zu den laufenden Revolutionen in der Industrie noch keineswegs zukunftssicher aufgestellt.Viele Unternehmen werden deshalb schon in wenigen Jahren große Probleme bekommen, wenn sie nicht zügig und konsequent auf die Herausforderungen des Digitalzeitalters reagieren. Dies ist die Quintessenz einer weltweiten Befragung der Unternehmensberatung KPMG unter leitenden Managern der Automobil- und Technologiebranche, die am Freitag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Für den neuen "Global Automotive Executive Survey 2018" befragte KPMG weltweit 900 Führungskräfte. Dieser Befragung zufolge erwarten 56 Prozent der Manager, dass die Zahl der Verkaufsstandorte im Automobilvertrieb bis 2025 um 30 bis 50 Prozent sinken wird. "Es werden noch mehr größere Handelsgruppen entstehen und es wird eine Industrialisierung im Automobilservice geben", fasst KPMG-Chefberater Dieter Becker die erhaltenen Antworten zum Thema Vertrieb zusammen.
Becker ist Global Head of Automotive bei KPMG und sieht den Handel massiv unter Veränderungsdruck:"Die allermeisten Autohändler wissen nichts über ihre Kunden. Das kann so nicht bleiben. Bei Technologieunternehmen wie Amazon oder Tencent ist das ganz anders." Unter anderem rät Becker, die jahrzehntelange Trennung von Neuwagen-, Gebrauchtwagen- und Servicekundengeschäft aufzugeben, allein schon dadurch werde der Kunde für das Unternehmen transparenter.