Didi Chuxing verschärft Kontrollen

Eine Benutzerin der Taxi-App "Didi Hitch" des Konzerns Didi Chuxing soll im chinesischen Zhengzhouam 6. Mai vom Fahrer des Autos ermordet worden sein.

Der US-Sender "CNBC" sowie die Agentur Reuters berichteten, bei dem Opfer handle es sich um eine 21 Jahre alte Flugbegleiterin.

Laut der "BBC" suche die Polizei in Verbindung mit der Tat nach einem 27 Jahre alten Mann.

Wie unter anderem die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) mit Bezug auf den Nachrichtendienst Bloomberg berichtete, soll der Verdächtige den Login seines Vaters benutzt haben, um die Frau abzuholen und anschließend zu töten.

"Didi Hitch" ist eine mit Uber vergleichbare Taxi-App auf der Basis eines Sozialen Netzwerks. Fahrgäste, die in derselben Richtung unterwegs sind, sollen dabei die Kosten der Fahrt teilen können.

Kurz nach Bekanntwerden des Falls wurde der Dienst ab dem 12. Mai für eine Woche ausgesetzt. Didi Chuxing will nun die Sicherheitsvorkehrungen erhöhen. Offenbar hatte die digitale Gesichtserkennung bei der nächtlichen Fahrt versagt.

Bislang konnten Fahrer und Passagiere sich nach Abschluss der Fahrt gegenseitig bewerten – das soll es künftig nicht mehr geben. Laut "NZZ" sollen für weibliche Fahrgäste unter anderem Kategorien wie "Schönheit" und "Göttin" vorgegeben gewesen sein.

Auch persönliche Profile und Fotos sollen künftig nicht mehr sichtbar sein. Für jede "Hitch"-Fahrt soll zudem eine verbesserte Gesichtserkennung bei den Fahrern zur Pflicht werden, um sicherzustellen, dass es sich auch wirklich um die registrierten Personen handelt.

Fahrten bei Nacht soll es bis auf Weiteres gar nicht mehr geben. Zudem soll ein Notruf-Button in der App verankert werden. Auch andere von Didi Chuxing betriebene Apps sollen derart angepasst werden.

2015 war "Hitch" laut einem Reuters-Bericht in China unter anderem damit beworben worden, dass man auf diesem Weg neue Bekanntschaften machen könnte – mit explizitem Hinweis auf romantische Begegnungen.

Für Didi Chuxing bedeutet die Angelegenheit einen massiven Vertrauensverlust.

"Didi Hitch" ist nur eine von 13 Fahrdienst-Apps unter dem Dach des Unternehmens. Didi hat Ubers China-Geschäft im Jahr 2016 geschluckt. Seitdem liegt der Marktanteil in China bei über 90 Prozent. (mer)

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