Oberhausen. Im August 2014 wurden 213.092 Pkw neu zugelassen. Dies entspricht einem Minus von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Unter Berücksichtigung der geringeren Anzahl an Arbeitstagen entspricht dies in etwa der Prognose des Vormonats. Verglichen mit der Vorjahresperiode weisen die ersten acht Monate 2,6 Prozent mehr Neuzulassungen aus. Die privaten Neuzulassungen gingen um zwei Prozent zurück und wiesen das niedrigste Ergebnis in einem August seit über 20 Jahren aus. Die gewerblichen Zulassungen lagen knapp über dem Vorjahresergebnis.
Für die nächsten Monate haben sich die Risiken deutlich erhöht. Das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal zeigte schon erste Bremsspuren: Nachdem die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal noch um 2,5 Prozent gewachsen war, ließ ein nachlassendes Wachstum der Exporte das Bruttoinlandsprodukt nur noch um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ansteigen. Stütze dieses Wachstums waren die privaten Konsumausgaben und die Investitionen.
Allerdings drücken die geopolitischen Unsicherheiten in Osteuropa und im Nahen Osten auf die Stimmung von Industrie und Verbraucher. Das Industrievertrauen ist im August auf das niedrigste Niveau seit einem Jahr gefallen und auch das Vertrauen der Verbraucher hat sich deutlich abgeschwächt. Dabei sind die Erwartungen bezüglich der persönlichen finanziellen Situation noch durchaus positiv, aber die allgemeinen wirtschaftlichen Aussichten werden nun deutlich skeptischer beurteilt. Ebenfalls deutlich gestiegen ist die Angst vor Arbeitslosigkeit. Sollte sich diese Entwicklung verstärken, sind Auswirkungen auf das Konsumverhalten der Verbraucher und die Investitionsneigung der Unternehmen nicht auszuschließen.
Unter der Voraussetzung, dass die Situation in den Krisengebieten nicht weiter eskaliert und das Vertrauen der Verbraucher und der Industrie nicht noch negativer werden, bleibt die Prognose für das Gesamtjahr von zirka 3,05 Millionen Neuzulassungen unverändert. Die entspricht einem Plus von 3,3 Prozent.
Die Besitzumschreibungen lagen wie im Juli vier Prozent unterhalb des Vorjahresmonats. Für die Bilanz der ersten acht Monate bedeutet das ein Minus von fast zwei Prozent. Allerdings muss herbei das außergewöhnlich hohe Niveau des Vorjahres beachtet werden. Trotz des wiederholten Rückgangs lag das Besitzumschreibungsergebnis im August immer noch über dem des langjährigen Durchschnitts.
Die Entwicklung der Top 10 Marken im August war uneinheitlich: Marktführer VW erreichte zum zweiten Mal in Folge einen zweistelligen Zuwachs und liegt nach acht Monaten, ähnlich wie der Gesamtmarkt, 2,5 Prozent im Plus. Mercedes musste nach dem kleinen Plus im Vormonat wieder einen Rückschlag hinnehmen und liegt nach acht Monaten 4,4 Prozent unterhalb des Vorjahreszeitraums. Bei voller Verfügbarkeit der neuen C-Klasse sollte sich das Ergebnis in den nächsten Monaten verbessern. Audi und auch BMW litten im August unter den zweistelligen Zuwächsen im Juli, liegen aber kumuliert noch deutlich im Plus.Bis auf Renault konnten alle Volumenmarken unter den Top 10 deutlich zulegen. Allerdings haben die Franzosen aufgrund der guten ersten sechs Monate ein gewisses Polster und liegen kumuliert immer noch knapp fünf Prozent über dem Ergebnis des Vorjahreszeitraums. Von den übrigen Volumenmarken liegt lediglich Hyundai trotz des über sechsprozentigen Wachstums im August im bisherigen Jahresverlauf gut drei Prozent im Minus.