Deutsche Autofahrer haben laut der Continental-Mobilitätsstudie 2018 ein gespaltenes Verhältnis zum automatisierten Fahren. Zwar würden sich demnach rund zwei Drittel von ihnen in stressigen Situationen durch den Stau oder enge Baustellen auf der Autobahn elektronisch gesteuert chauffieren lassen. Gleichzeitig sei jedoch in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Zweifler an der technischen Zuverlässigkeit von 48 auf 57 Prozent gestiegen, teilte Continental mit. Knapp zwei Drittel der Befragten hätten Ängste mit Blick auf das automatisierte Fahren geäußert, nach rund der Hälfte vor fünf Jahren. Eine Rolle hätten dabei vermutlich Unfälle bei Testfahrten in den USA gespielt.
Deutsche haben gespaltenes Verhältnis zum automatisierten Fahren
"Die Ergebnisse unserer Mobilitätsstudie zeigen, dass Vertrauen in neue Technologien für die Mobilität der Zukunft eine enorme Bedeutung hat. Deshalb gilt es, Neuentwicklungen verantwortungsvoll auf die Straße zu bringen. Unsere Industrie muss noch besser erklären, dass automatisiertes Fahren Schritt für Schritt und nicht als Revolution kommt. Vielen Autofahrern ist zudem gar nicht bewusst, dass sich die Unfallzahlen schon durch aktuelle Fahrerassistenzsysteme wie Notbremsassistenten, Totwinkelwarner und Spurhaltesysteme drastisch senken lassen. Wächst das Verständnis, steigt auch die Akzeptanz", sagt Continental-Chef Elmar Degenhart.
Bereits die Continental-Mobilitätstudie 2013 belege den Zusammenhang zwischen Erfahrungen mit Fahrerassistenzsystemen und der positiven Bewertung des automatisierten Fahrens. Wer zum Beispiel die Zuverlässigkeit eines Notbremsassistenten im eigenen Auto erfahren habe, für den stellte sich schon vor fünf Jahren nicht die grundsätzliche Frage, ob automatisiertes Fahren funktioniere.
Laut der Studie des Technologieunternehmens hat automatisiertes Fahren in den USA, Japan und China in den vergangenen fünf Jahren grundsätzlich an Zustimmung gewonnen: In den USA hielten inzwischen 50 Prozent der Autofahrer das automatisierte Fahren für eine sinnvolle Entwicklung, nach 41 Prozent vor fünf Jahren. In China sind es demnach 89 Prozent nach 79 Prozent, in Japan 68 Prozent nach 61 Prozent. In Deutschland liege die Zustimmung unverändert bei 52 Prozent. Überdurchschnittlich positiv stünden hierzulande die 31- bis 45-Jährigen mit einem Anteil von 65 Prozent dem automatisierten Fahren gegenüber, sowie Autofahrer aus dem Umland von Großstädten (61 Prozent). (os)
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