Deutliches Umsatzplus bei Boysen

Der Zulieferer Boysen mit Stammsitz in Altensteig (Baden-Württemberg) hat im Geschäftsjahr 2019 den Umsatz um rund zwölf Prozent auf 2,15 Milliarden Euro gesteigert. Im gleichen Zeitraum stieg die Anzahl der Mitarbeiter um 400 auf nun 4600. Angaben zum Gewinn macht das Stiftungsunternehmen traditionell nicht, jedoch "können sich unsere Mitarbeiter einmal mehr auf eine Gewinnbeteiligung freuen, die für einen Zulieferer in diesen Zeiten noch beachtlich ist", erklärte Geschäftsführer Rolf Geisel.

Durch den Gewinn einiger Großaufträge sieht Geisel "die Grundauslastung unserer Produktion bis mindestens 2028 als gesichert an". Und der Unternehmenslenker bleibt optimistisch: "Für 2020 planen wir mit 2,4 und für 2021 schließlich mit über 2,6 Milliarden Euro, wobei wir in diesen zwei Jahren rund 500 weitere neue Arbeitsplätze schaffen werden." Auch dieses Wachstum werde ausschließlich aus dem Kerngeschäft Abgastechnik resultieren. "Die entsprechenden Aufträge haben wir bereits im Haus."

Allerdings nehme der Preisdruck von Seiten der Kunden weiter zu. Angebote würden nur angenommen werden, "wenn wir mit Produktionslöhnen in Billiglohnländern kalkulieren", so Geisel. Eine Reaktion darauf: Im nordserbischen Subotica entsteht mit 38.000 Quadratmetern Produktionsfläche das bislang größte Auslandswerk der Unternehmensgruppe. Der Produktionsstart ist für den Herbst geplant, das Investitionsvolumen beträgt 70 Millionen Euro. Zudem plant der Zulieferer einen weiteren Standort in China, wo das Unternehmen bereits über zwei Werke verfügt.

Zudem habe die Unternehmensgruppe einige Weichen gesellt, um sich auch Wachstumspotenziale abseits von Verbrennungsmotoren zu erschließen. Ein Baustein der Transferstrategie seien neue Produktgruppen, wie Batteriegehäuse, Edelstahltanks oder Rahmenkonstruktionen, mit denen die Unternehmensgruppe versuche, sinkende Verbrenneranteile auszugleichen. Erst vor wenigen Tagen erhielt Boysen beispielsweise den Auftrag zur Fertigung von Aggregaterahmen für ein neues E-Fahrzeug.

Aber auch völlig neue Geschäfsfelder hat der Zulieferer im Fokus. Mit der Beteiligung an dem Dortmunder Redox-Flow-Batteriehersteller Volterion belegt das Unternehmen seit August 2019 das Zukunftsfeld der stationären Energiespeicher. Viel verspricht sich Geisel auch von der Zusammenarbeit mit der Firma CENmat. Dabei geht es um die Entwicklung von Katalysatoren für Direkt-Ethanol-Brennstoffzellen. "Erste Patente, die aus der Kooperation resultieren, wurden bereits angemeldet."

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