Der Preisvorteil im Internet ist nicht alles

Das Autokaufportal "autohaus24.de" ist zum zweiten Mal nach 2013 Sieger beim ADAC-Test geworden. Der Verbraucherclub checkte die zehn größten Neufahrzeug-Onlineplattformen in Deutschland. Im Schnitt bekommen die Online-Kunden demnach für ihren Neuwagen 18 Prozent Rabatt auf den ausgewiesenen Listenpreis.

Allerdings müssen die Käufer mit deutlichen qualitativen Unterschieden rechnen. Nur zwei Portale schnitten mit "gut" ab, ein Anbieter war "mangelhaft", der Rest landete im Mittelfeld. Schlusslicht im aktuellen Test war das Portal "APL", das zwar hohe Rabatte bot, aber von den Testern als wenig transparent und benutzerfreundlich bewertet wurde. Zudem fehlte ein eigener Konfigurator.

Allerdings war laut ADAC die APL-Seite nicht das einzige Portal, das nachbessern muss, wenn es um die Transparenz des Kaufprozesses und die Informationen der Kunden über deren Rechte geht. So wurden Informationspflichten versäumt, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) nicht korrekt bereitgestellt oder fehlten völlig. Einige Anbieter behielten sich vor, die AGB ohne Angaben von Gründen zu ändern, die sei rechtlich unzulässig, kritisiert der ADAC.

Bei der Nutzerfreundlichkeit sieht der ADAC bei den meisten Portalen noch Verbesserungsbedarf, nur drei Anbieter schnitten in diesem Punkt "gut" ab. Die getesteten Neuwagen-Konfiguratoren erreichten nicht das von Hersteller-Websites gewohnte Niveau, beispielsweise wurden nur bei vier Portalen die Nutzer während der Konfiguration auf Fehler, etwa bei der Dateneingabe, hingewiesen.

Die Online-Preise für die Autos im Test verglich der ADAC anschließend mit den Offline-Tarifen im stationären Handel – bei 50 Händlern in zehn deutschen Großstädten. Dort waren die Fahrzeuge im Schnitt sechs Prozent teurer als im Internet. Als die Tester auf den günstigeren Onlinepreis hinwiesen, stellten 20 der 50 Händler einen Rabatt in Aussicht, blieben aber immer noch über den Onlinepreisen.

Für den Test wurden fünf Neuwagen mit vorab festgelegter Ausstattung ausgewählt: BMW X3, Audi A4, Skoda Yeti, Opel Corsa und VW Golf Sportsvan. Die Preise für diese Fahrzeuge wurden bei Vertragshändlern in Hamburg, Hannover, Bremen, München, Stuttgart, Dortmund, Berlin, Frankfurt, Köln und Essen erfragt.