Der VW-T-Roc wirbt mit dem Slogan "Überzeugt. Von Anfang an." Schade, dass der Spot zum neuen Kompakt-SUV - im Gegensatz zu vielen anderen VW-Spots in der Vergangenheit - so gar nicht zünden will. Er ist weder sympathisch noch witzig.
Der neue T-Roc-Spot muss daher als bedauerliche Ausnahme von der Regel gelten. Der Spot zeigt die Geschichte eines kleinen schwarzen Widders, der wie Volkswagen in seiner Pressemitteilung formuliert, "schon als Anführer der Herde zur Welt kommt und seine Gegner selbstbewusst in die Schranken verweist".
Untermalt von Lenny Kravitz "Are you gonna go my way" soll das - tja, wie eigentlich wirken? Denn außer, dass der kleine Schafbock - geschätzte Schulterhöhe 30 Zentimeter - mit dem überdimensionierten Gehörn irgendwie unförmig daherkommt, transportiert das Filmchen leider nichts. Werte? Fehlanzeige. Witz? Leider nein. Überraschendes? Auch nicht.
Der "Showdown" besteht aus einer Begegnung von T-Roc und Widder. Das kleine Vieh tritt nach dem Anblick des rund 15 Mal größeren und zigfach schwereren SUV den Rückzug an. Wow. Da hat's VW dem Kleinen ja richtig gezeigt. "Kluges Tier", denkt man sich bei der Szene und "Wo bleibt der Witz"?.
In der Pressemitteilung heißt es dazu: "Der T-Roc wird als ebenbürtiger Partner des starken Tieres inszeniert, denn er ist ebenfalls dazu geboren, die Führung zu übernehmen." Unweigerlich fragt man sich: Wen und was will der T-Roc anführen? Der Widder hat eine Horde Schafe hinter sich. Strebt der T-Roc dasselbe an - will er gar Rindviecher hinter sich bringen? Man gerät ins Grübeln und wundert sich.
Noch verwirrend ist, worin VW eine Ebenbürtigkeit zwischen Widder und T-Roc erkennt. Hätte der Widder Godzilla-Größe oder hätte man statt eines kleinen, schwarzen Schafes dem T-Roc einen gigantischen T-Rex gegenüber gestellt, dann wäre der Spot vielleicht noch witzig geworden. So bleibt die Frage: Was soll das?
VW schreibt dazu: "Die Kampagne setzt in Szene, wofür der T-Roc steht: Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen von Anfang an. Unsere Kampagne setzt diesen Schwerpunkt Volkswagen typisch sympathisch um.“
Mal ehrlich: Sich einem kleineren, schwächeren Wesen überlegen zu fühlen, hat mit Selbstbewusstsein nun so gar nichts zu tun. Beim Zuschauer weckt dieser Spot keine Sympathie - weder mit der Marke Volkswagen, die ihr neues SUV so inszeniert, noch mit dem Fahrer des Wagens. Der schaltet zum Schluss in den Sport-Modus. Wozu? Vielleicht damit er noch schneller vor dem kleinen Widder flüchten kann, vor dem er sich offensichtlich so schlimm fürchten muss. Wie gut, dass ihn der T-Roc beschützt hat. Man möchte Mitleid bekommen.
Diese Kampagne ist leider völlig daneben. Von Anfang an.