Der Kölner Prüfdienstleister TÜV Rheinland hat ein weiteres gutes Jahr hinter sich gebracht und blickt auf neue Rekorde bei Umsatz, Ertrag, Marge und Mitarbeiterzahl zurück. Dennoch ist Vorstandschef Michael Fübi, der seit drei Jahren im Amt ist, nicht restlos zufrieden mit dem Erreichten. Er wartet noch auf die passende Gelegenheit für einen großen Zukauf, der den TÜV Rheinland endgültig unter die Top-Dienstleister im Prüfgewerbe katapultieren könnte.
„Wir sind mit dem bisher erreichten Ergebnis noch nicht vollständig zufrieden – gerade mit Blick auf einige globale Wettbewerber –, aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Fübi am Mittwoch bei der Bilanzvorlage.
Zwar erwarb der TÜV Rheinland wie schon in den Vorjahren einige kleinere Spezialdienstleister hinzu, eine große Akquisition blieb jedoch aus. Die Preise dafür seien einfach aus dem Ruder gelaufen, sagte Fübi der Automobilwoche. "Wir stehen mehr für organisches Wachstum. Und wenn man genau hinschaut, dann sieht man, dass rund 80 Prozent aller großen Übernahmen scheitern oder mit großen Schwierigkeiten behaftet sind."
Dennoch schwebt Fübi ein großer Wurf vor - wenn denn der Preis stimmen sollte. "Wir haben uns natürlich auch im vergangenen Jahr mehrere Gelegenheiten genau angeschaut. Aber vielfach werden zur Zeit Preise aufgerufen, die man nur noch als Harakiri bezeichnen kann."