Der Elfer der Extreme

Thomas Geiger

Als GT2 RS wird der Porsche 911 zum ultimativen Sportwagen. Die Entwickler haben aus dem Vollen geschöpft – und die Kunden scheint der hohe Einstiegspreis nicht abzuschrecken.

Freitag, 30. Juni 2017, 20.14 Uhr

BMW bringt den neuen M3 und M4 im Herbst. Nun gab es erste Testfahrten auf dem Sachsenring. Noch sind die Fahrzeuge getarnt.

BMW legt im Kampf um die Pole Position vor und stellt die neue Generation seiner Hochleisungs-Fahrzeuge vor der Konkurrenz - dem Mercedes-AMG C63 und dem Audi RS4 - vor.

Die neue Generation hat natürlich nochmal mehr Leistung. Das Grundmodell hat 480 PS, die "Competition"-Variante hat 510 PS. Das maximale Drehmoment liegt bei 650 Nm.

Beim Antrieb haben die Münchnener auch Hand angelegt. Unter anderem gibt es eine neue Achskinematik, bissigere Bremsen und eine steifere Karosserie.

Erstmals wird BMW die Fahrzeuge auch mit Allradantrieb anbieten. Damit folgt BMW der Konkurrenz aus Stuttgart und Ingolstadt.

Anders als die Konkurrenten bietet BMW den M3 nicht nur mit Acht-Gang-Automatik, sondern weiter auch mit Handschaltgetriebe an.

M GmbH-Chef Markus Flasch sagt zum Anspruch an M3 und M4: "Mit jedem M-Modell bringen wir Rennsport-Technologie auf die Straße."

Gegen ihn ist selbst der neue 911 GT3 nur ein besseres Spielzeugauto: Wenn Porsche nach den Sommerferien mit der Produktion des neuen GT2 RS beginnt, dann wird der Dauerbrenner aus Zuffenhausen gar vollends zum ultimativen Sportwagen.

Denn statt nur ein bisschen zu kleckern, werden die Entwickler diesmal so richtig klotzen und drehen so lange an der Leistungsschraube, bis der mühsam gezähmte Rundstreckenrenner zum stärksten Serienmodell in der mehr als 50-jährigen Geschichte der Baureihe wird.

Kennzahlen von Porsche im ersten Quartal 2017

80 PS mehr als beim Vorgänger

Zum Elfer der Extreme wird der GT2 RS neben dem Rennsportfahrwerk und dem Hardcore-Interieur samt Vollschalen aus Sichtkarbon vor allem durch einen gründlich überarbeiteten Sechszylinder, der mit dem 3,8 Liter-Triebwerk aus dem Turbo S nicht mehr viel mehr als den Hubraum und die Geometrie gemein hat: Die Lader machen mehr Druck und die Ladeluftkühler werden bei sehr hohen Temperaturen noch einmal mit Wasser gekühlt.

Beides steigert die Effizienz der Verbrennung und kitzelt deshalb bis zu 700 PS aus dem Heckmotor. Das sind 80 PS mehr als beim Vorgänger und mehr als genug für atemberaubende Fahrleistungen. Durch reichlich Anbauteile aus Karbon auf 1470 Kilo abgespeckt, erreicht der Elfer jetzt bis zu 340 km/h und beschleunigt im besten Fall in 2,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Kunden reißen sich um den Wagen

Natürlich kann man den Porsches diesen Wert einfach glauben. Oder man bestellt neben dem Weissach-Paket mit weiteren Karbon- und Titankomponenten für weitere 30 Kilo Diäterfolg auch noch das Sport-Chrono-Paket und schaut auf die Stoppuhr im Kohlefaser-Cockpit.

Aber man kann dem GT2 RS auch stillvoll auf den Zahn fühlen und dafür einen eigens entworfenen Chronographen von Porsche Design bestellen. Denn bei einem Grundpreis von 285.220 Euro kommt es auf die 9.450 Euro nun auch nicht mehr an.

Zwar ist der GT2 RS nicht nur der stärkste, sondern auch der teuerste Elfer aller Zeiten. Doch die Kunden scheint das nicht zu stören. Wenn stimmt, was aus Stuttgart zu hören ist, dann war der Extremist schon ausverkauft, bevor die Bestellbücher überhaupt offiziell geöffnet wurden. Auch in dieser Hinsicht ist der GT2 RS offenbar schneller als die meisten anderen.

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