Die Internetplattform MyRight hat inzwischen schon 20.000 vom Abgas-Skandal Betroffene gesammelt, die gegen Volkswagen klagen wollen. "Das ist ein sehr ernstzunehmender, brandgefährlicher Gegner für VW", sagt die Juristin Dr. Kristin Wahlers, Expertin für Bank- und Kapitalmarktrecht aus dem Frankfurter Büro der Kanzlei FPS, der Automobilwoche. "MyRight versucht, eine Sammelklage durch die Hintertür einzuführen, indem sie die Rechte vieler sozusagen sammelt."
Im deutschen Recht sind Sammelklagen wie in den USA nicht vorgesehen, ebenso wenig wie Strafschadenersatz. Das Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG), auf das sich MyRight und die US-Kanzlei Hausfeld nun auch stützen, ist deshalb ein Umweg. Es handelt sich um ein Musterverfahren, bei dem ein Präzedenzfall verhandelt wird. In dem Musterverfahren können dann für eine Vielzahl von gleich gelagerten Rechtsstreitigkeiten bestimmte Tatsachen und Rechtsfragen einheitlich geklärt werden, um divergierende Entscheidungen der Gerichte zu vermeiden.