Der Dekra-Gebrauchtwagenreport wird eingestellt. Die Prüforganisation hatte den Report in der Vergangenheit auf Basis der von ihr durchgeführten Hauptuntersuchungen erstellt. Zentrales Element war dabei ein Mängelindex, der jedem Modell zugeordnet wurde. Ziel war es, Gebrauchtwagenkäufern eine Entscheidungshilfe zu geben, bei welchen Autos, sie mit wenig oder vielen Mängeln rechnen müssen.
Doch dies ist nach Ansicht der Dekra nicht mehr in ausreichender Aussagekraft möglich. Die Qualität der im Report enthaltenen Bewertungen stehe und falle mit der Aussagekraft der Daten aus der HU-Auswertung, erklärte ein Sprecher. "Diese Aussagekraft wird zunehmend – insbesondere bei jüngeren Fahrzeugen – durch Hersteller- beziehungsweise Werkstattprogramme zur Vorreparatur mit dem Ziel mängelfreier Prüfberichte beeinflusst."
Sprich, wenn Fahrzeuge typischerweise schon vor der HU repariert werden, kann man aus den Ergebnissen der HU die bereits reparierten Mängel nicht mehr ablesen. Die Statistik verliert damit ihre Aussagekraft, zumal unterschiedliche Hersteller unterschiedliche Programme haben, die unterschiedliche Standards zur Vorbereitung auf eine HU anwenden. "Die Aussagen über die Fahrzeugqualität sind beim jetzigen Stand der Dinge nicht scharf genug von der Werkstattqualität zu trennen", sagte ein Dekra-Sprecher.
Man habe schon in den vergangenen Jahren auf diese Entwicklung reagiert und mehrfach die Systematik des Gebrauchtwagenreports angepasst, hießt es von Dekra. "Trotz dieser Bemühungen müssen wir feststellen, dass die Aussagekraft der Auswertungsdaten in Bezug auf den Vergleich einzelner Fahrzeugmodelle nicht mehr voll den Ansprüchen genügt, die Dekra als unabhängige Sachverständigenorganisation hat." Daher habe man sich zur Einstellung entschieden.