Rund 60 Prozent der Klein-und Mittelständler ignorieren gesetzliche Vorschriften zu Stress- und Burnout-Prävention. So eine Prognose des DEKRA Arbeitssicherheitsreports, der Ende 2018/19 erscheint. Als Grundlage der Studie beauftragte die Versicherungsgesellschaft das Forsa-Institut, das 300 Entscheider aus Personal und Arbeitsschutz von KMUs (lleine und mittlere Unternehmen) befragte. Kern der Studie ist die Gefährdungsbeurteilung, die seit 2013 Arbeitgeber dazu verpflichtet, die psychische Belastung an jedem Arbeitsplatz einzustufen. Wenn nötig, müssen im Einzelfall Maßnahmen zur Erholung des Betroffenen eingeleitet werden. Das Problem: Private und berufliche Einflüsse wirken sich gleichermaßen auf die Psyche und auf den Körper aus und führen im schlimmsten Fall zu einem Burnout.
„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Mittelständler auch nach fünf Jahren nicht wissen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen“, sagt Karin Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei Dekra. Dabei existierten Lösungen, psychische Einbrüche zu vermeiden.
Den Handlungsbedarf seitens der Arbeitgeber untermauert der AOK-Fehlzeitenreport für 2018: So sind zwischen 2007 und 2017 die Ausfälle aufgrund psychischer Erkrankungen um 67,5 Prozent gestiegen. Mit dem Resultat, dass Arbeitnehmer mit psychischen Erkrankungen im Schnitt für 26 Tage zuhause bleiben und somit doppelt so lange fehlen, wie Kollegen mit herkömmlichen Krankheiten.