Darum geht es: Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und für alle 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie und die Option, ihre Arbeitszeit befristet auf 28 Wochenstunden senken zu können. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren - was die Arbeitgeber kategorisch ablehnen.
Dienstag
++++8:30 Uhr++++Die Fronten bleiben verhärtet, am Dienstag gehen die Warnstreiks weiter- Schwerpunkte sind NRW und Bayern. Mehr
++++18:00 Uhr ++++
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte die Arbeitgeber erneut auf, von ihrem strikten Nein abzurücken und mit der Gewerkschaft über die Arbeitszeit-Forderung zu verhandeln. Die Arbeitgeber halten diese für unrechtmäßig und damit nicht verhandelbar.
Die dritte Runde beginnt am Donnerstag im Südwesten. Bis dahin will die IG Metall den Druck sukzessive erhöhen und die Warnstreiks ausweiten. Erste Aktionen hatte es bereits vergangene Woche gegeben. Zuletzt waren die Metaller in Deutschland 2016 in Warnstreiks getreten.
"Wenn sich am Donnerstag am Verhandlungstisch nichts tut, dann werden die Arbeitgeber schnell spüren, wie sauer ihre Belegschaften sind", betonte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück in Stuttgart mit Blick auf die nächste Verhandlungsrunde. Nicht die Arbeitgeber hätten die hohen Gewinne erwirtschaftet, sondern die Beschäftigten.
++++16:30 Uhr ++++
Beim Automobilzulieferer Mahle im hessischen Wölfersheim legten nach Gewerkschaftsangaben etwa 120 Mitarbeiter vorübergehend ihre Arbeit nieder. Insgesamt beteiligten sich im Bezirk Mitte der IG Metall zufolge bis zum frühen Nachmittag etwa 700 Beschäftigte an den Aktionen. Am 18. Januar sollen die Verhandlungen für die 400.000 Beschäftigten der Branche in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Saarbrücken weitergehen.
++++16:00 Uhr++++
Die Arbeitgeber betonen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, sie seien zu weiteren "vernünftigen" Gesprächen bereit. Luitwin Mallmann, der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands in NRW warnte die Gewerkschaft aber zugleich vor überzogenen Protesten.
++++15:45 Uhr++++
Die Gewerkschaft kündigt eine Ausweitung der Warnstreiks an: "Wir werden unsere Warnstreikaktivitäten in dieser Woche ausweiten", sagte der IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger. Mit Blick auf die nächste Verhandlungsrunde am 16. Januar fügte er hinzu: "Wir erwarten ein deutliches Entgegenkommen der Arbeitgeber, vor allem in Fragen der Arbeitszeit, aber auch beim Entgelt." Die Blockadehaltung der Arbeitgeber müsse aufhören.
++++9:30 Uhr++++
Die IG Metall lasst die Warnstreikwelle rollen. Unter anderem waren der Autobauer Porsche und der Zulieferer Leoni betroffen. Bei Porsche beteiligten sich nach Angaben der IG Metall mehr als 3000 Mitarbeiter in Stuttgart am Warnstreik. Lesen Sie mehr
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Unmittelbar nach Mitternacht hatten schon Mitarbeiter von Firmen im fränkischen Aschaffenburg und im westfälischen Iserlohn die Arbeit für kurze Zeit ruhen lassen. Weitere Aktionen gab es auch in Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland soll es am Dienstag losgehen.
Der Chef der IG Metall in Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, hatte die Vorgehensweise der Arbeitgeber am Wochenende als Nebelkerze bezeichnet. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hingegen nannte es "bemüht und hilflos", wie die Gewerkschaft versuche, die mögliche Rechtswidrigkeit der eigenen Forderung kleinzureden. Der Verband der Metall- und Elektro-Industrie in Thüringen warf der IG Metall mit Blick auf die Warnstreiks eine unnötige Eskalation vor.
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