Volkswagen hat einen neuen Chef und eine neue Struktur. Die Marke VW bekommt zudem einen COO. Die neusten Entwicklungen finden Sie in unserem Liveticker.
Freitag, 13. April 2018, 11.39 Uhr
Zusätzlich
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Der Digitalchef ist davon überzeugt, dass VW aufgrund seiner Größe Vorteile hat. (Foto: VW)
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Francisco Javier Garcia Sanz: "Nach nur zwei Jahren intensivierter Zusammenarbeit können wir die ersten Früchte ernten." (Foto: Volkswagen)
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Oliver Blume: Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt offenbar gegen den Porsche-Chef. (Foto: dpa)
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VW-Personalvorstand Gunnar Kilian: Trifft sich zum "Runden Tisch" bei einer Pizza und arbeitet sein 100-Tage-Programm ab. (Foto VW)
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Matthias Müller: Laut ihm hat das KBA eine weitere Rückruf-Freigabe erteilt. (Foto: Volkswagen)
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Rupert Stadler: Im Rahmen des Abgas-Skandals war mehrfach über seine Ablösung diskutiert und spekuliert worden, doch der Audi-Chef sitzt fester im Sattel denn je. Zusätzlich zu seiner Verantwortung für die Markengruppe Premium ist er künftig auch für den Konzernvertrieb zuständig. (Foto: Audi)
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VW-Personalvorstand Karlheinz Blessing: Er soll durch Gunnar Kilian, Generalsekretär des Betriebsrats und enger Vertrauten von Betriebsratschef Osterloh ersetzt werden. Er hat dem Vernehmen nach wenige Fans in der VW-Belegschaft. Auch mit dem Betriebsrat soll er sich überworfen haben. (Foto: Volkswagen)
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VW-Markenchef Herbert Diess folgt auf Matthias Müller als Konzernchef. Fortan wird er auch in Personalunion die neue Markengruppe "Volumen", unter der die Marken VW, Seat und Skoda zusammengefasst werden, leiten. Außerdem zeichnet er verantwortlich für Entwicklung und die Fahrzeug-IT. (Foto: Volkswagen)
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Mit dem neuen System sei der Schutz von Hinweisgebern weiter verstärkt worden, betont die für Integrität und Recht zuständige VW-Vorständin. (Foto: VW)
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Finanzchef Frank Witter: Auch für den Nachfolger von Hans Dieter Pötsch läuft es nicht überall rund. Sein Ressort führt er sicherlich gut. Im vergangenen November durchsuchte jedoch die Staatsanwaltschaft sein Büro wegen möglicherweise überhöhter Zahlungen an Betriebsratschef Bernd Osterloh. Damals wurde auch Karlheinz Blessings Büro durchsucht. (Foto: Volkswagen)
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Volkswagens China-Chef Jochem Heizmann: Er ist der erste China-Chef des Autobauers und macht seinen Job dem Vernehmen nach gut. Sein Arbeitsplatz gilt als sicher, zumal Heizmann bereits 66 Jahre als ist und ein Ausscheiden aus dem Vorstand somit absehbar ist. (Foto: Volkswagen)
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Volkswagens Nutzfahrzeugchef Andreas Renschler: Seit Februar 2015 ist der frühere langjährige Daimler-Manager bei Volkswagen als Nutzfahrzeug-Chef im Amt. Auch sein Job dürfte sicher sein. (Foto: Krogh)
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Ab 2019 oder 2020 wird die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos deutlich steigen, ist der frühere Opel-Manager überzeugt. (Foto: VW)
++++16:00 Uhr++++
Stephan Weil, Aufsichtsratsmitglied von VW und Ministerpräsident von Niedersachsen, hat die Veränderungen bei VW gelobt. Er sei überzeugt, dass die Weichen bei VW "gut gestellt" seien.
++++15:45 Uhr++++
Jörg Cézanne, Verkehrspolitiker der Linken, ist der Ansicht, dass Herbert Diese als neuer VW-Chef vor allem Vertrauen zurückgewinnen muss. VW müsse den Schaden begrenzen, der den Kunden entstanden sei. "Vertrauen gewinnt man nicht durch hohle Lippenbekenntnisse zurück, es müssen endlich Taten folgen."
++++15:15 Uhr++++
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann interpretiert den Umbau bei VW und die Berufung von Gunnar Kilian auch als Zeichen an die Belegschaft. Bei VW seien Mitbestimmung und Effizienz keine Gegensätze.
Auffällig waren vor allem zwei sprachliche Feinheiten: Zum einen sprach Pötsch von der "Dieselkrise" - bisher hat der VW-Konzern immer von der "Diesel-Thematik" gesprochen. Zweitens hat Diess von Jungwirth in der Vergangenheitsform gesprochen - was das bedeutet, ist noch nicht klar.
++++11:45 Uhr++++
Parallel zur Pressekonferenz hat Automobilwoche-Reporter Michael Knauer bei Phoenix die Entwicklungen bei VW kommentiert:
++++ 11:35 Uhr++++
Damit endet die Pressekonferenz von VW.
++++11:30 Uhr++++
Kann Kilian die Unternehmensinteressen glaubhaft vertreten, wenn er aus dem Betriebsrat kommt? Pötsch ist sicher, dass er "das Rollenspiel im neuen Vorstand" hinbekommen wird und die Position des gesamten Vorstands vertreten wird. Diess wird künftig zwei Büros haben, eins für die Marke und eins für den Konzern. Er habe auch schon für Piech gearbeitet.
Größere Akquisitionen in der Volumengruppe hält Diess momentan nicht für nötig. Man sei aber offen für Kooperationen, ergänzt Pötsch.
++++11:20 Uhr+++
Wie soll Müllers Zukunft aussehen? Pötsch sagt, seine persönliche Beziehung zu Müller sei intakt. Herbert Diess bekomme einen neuen Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren. Wann genau der Umzug der Nutzfahrzeugsparte nach München erfolgt, ist noch unklar, es werde aber keine Entlassungen geben. Die neue Position des COO der Marke VW Pkw soll intern besetzt werden. Diess gibt zu, dass VW viel Vertrauen verloren hat, dieses wieder zu gewinnen, sei noch eine Aufgabe für die nächsten Jahre. Er spricht sich erneut gegen Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge und gegen die blaue Plakette aus. Man könne Fahrverbote auch auf andere Weise vermeiden. "Ich glaube, es ist auch wichtig, dass wir da mehr machen als andere", sagt Diess zur Verringerung der Stickoxide. Diess will für VW in Zukunft weitere Partnerschaften nicht ausschließen.
++++11:15 Uhr++++
Wann genau die VW Truck and Bus an die Börse gehen wird, sagt Pötsch auf Nachfrage nicht. In diesem Jahr werde es aber sicher nicht mehr dazu kommen. Es gebe keinerlei Überlegungen, dass der VW-Konzern die Macht über die Nutzfahrzeug-Holding abgeben werde. Das Russland-Geschäft werde man trotz der politischen Spannungen nicht aufgeben.
Zu Müllers Abberufung sagt Pötsch: "Nur der, der nichts tut, macht keine Fehler". Müller habe Unglaubliches geleistet. Man habe ein Team an Bord haben wollen, "das auch dann noch da ist, wenn die Auswirkungen der heutigen Entscheidungen sichtbar werden". Diess betont seinen Respekt vor Müllers Leistung und die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. In seinen ersten Monaten in Wolfsburg habe er sich an die starke Stellung des Betriebsrats gewöhnen müssen.
++++11:10 Uhr++++
Automobilwoche-Reporter Henning Krogh fragt nach der Höhe der Synergien. Pötsch kann diese jedoch nicht genau beziffern. Ein neuer Chef des Einkaufs-Ressorts werde noch gesucht, Schmall soll es nicht werden. Zum Thema Jungwirth: Diess lobt, Jungwirth habe im Konzern viel bewirkt, man habe aber kein zusätzliches Ressort für Digitales geschaffen, das sei eine Aufgabe für alle. Er selbst werde sich auf die Fahrzeug-IT konzentrieren, Frank Witter werde sich um die Unternehmens-IT kümmern.
++++11:00 Uhr++++
Diess begründet die Ausgliederung von China damit, dass der Markt nicht nur der weltgrößte ist, sondern auch in Sachen Elektromobilität und Vernetzung führend ist.
Audi ist die einzige Marke in der Premium-Gruppe, bestätigt Diess auf Nachfrage. Die Marke sei gut aufgestellt, man wolle wieder "auf Angriff schalten" und zunächst weiterhin Lamborghini und Ducati führen, die aber später der Gruppe Super Premium zugeschlagen werden sollen. Den Plan für die neue Konzernstruktur hat Diess eigenen Angaben zufolge "in einem kleinen Kreis, aber in Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern" erarbeitet.
++++10:50 Uhr++++
Die Fragerunde beginnt: Zur Volumen-Gruppe gehören neben VW, Skoda und Seat auch VW Nutzfahrzeuge und Mobilitätsdienste. Das Differenzierungsmerkmal sei hauptsächlich der Preis. "Die Komponente wird künftig dem Einkauf zugeschlagen", sagt Pötsch auf Frage eines Journalisten. Perspektivisch soll auch Lamborghini zur Gruppe Super Premium gehören. Mit Ducati werde man sich in den kommenden Monaten beschäftigen. Randbeteiligungen sollen gegebenenfalls verkauft werden, wenn ihr Wert für den Konzern nicht hoch genug ist. Dabei gehe es um nicht zum Kerngeschäft gehörende Konzernteile, unter anderem um Ducati.
Der Frage, wie man reagieren werde, wenn es Anklagen gegen Pötsch und Diess gebe, weicht Pötsch aus: "Wir äußern uns nicht zu laufenden Verfahren". Mit Blick auf die gemeinsame Verantwortung für Marke und Konzern bezeichnet ein Journalist Diess als "Winterkorn 2". Pötsch zufolge soll der COO die "rechte Hand" von Diess werden und ihm genug Zeit für seine Arbeit an der strategischen Weiterentwicklung des Konzerns lassen. Die Struktur soll Diess zufolge den Konzern effizienter machen, der Konzern soll sich auf die großen strategischen Fragen beschränken. Die Weltregionen sollen den einzelnen Marken zugeordnet werden. Diess ist überzeugt, dass bei der Marke VW unter der Führung eines COOs "viel ohne mein Zutun" möglich sei. "Die Last ist auf viele Schultern verteilt."
++++10.40 Uhr++++
Der neue Konzernchef Herbert Diess will den eingeschlagenen Kurs "kraftvoll und fokussiert" fortsetzen. Das Tempo müsse man nochmals deutlich erhöhen. Grundgedanke der neuen Struktur sei, dass "ein schlanker Konzern starke Marken führen" solle. Die Führungsverantwortung werde auf mehrere Schultern verteilt, die Verantwortung trügen die Chefs der Markengruppen. Die Marken bekämen dadurch mehr Verantwortung. An der detaillierten Ausgestaltung werde man in den kommenden Wochen und Monaten arbeiten. "Es geht um eine Weiterentwicklung und keine Revolution", betonte Diess. Den begonnenen Kulturwandel werde man mit Nachdruck fortsetzen und Integrität und Compliance weiter stärken.
++++10:30 Uhr++++
Die VW-Pressekonferenz beginnt. Automobilwoche-Reporter Henning Krogh ist live vor Ort. Parallel dazu kommentiert Automobilwoche-Reporter Michael Knauer in Bonn die Entwicklungen bei Phoenix. Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch ist überzeugt, dass "positive Impulse" von der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats ausgegangen sind. VW habe "die Dieselkrise" erfolgreich hinter sich gebracht und die Weichen für die Zukunft gestellt. Compliance bilde die Basis des Handelns im VW-Konzern. Matthias Müller habe "Herausragendes"für den Konzern geleistet und den notwendigen Kulturwandel in die Wege geleitet. "VW geht gestärkt aus der Dieselkrise hervor", ist Pötsch überzeugt. Diess werde in Personalunion den Konzern und die Marke VW führen, dabei werde er von einem Chief Operating Officer unterstützt. Diese Stelle wird neu geschaffen und so schnell wie möglich besetzt.
++++10:00 Uhr
Deka-Investment-Chef Michael Schmidt sieht bei VW noch viel Raum für Verbesserungen: "Die Zusammensetzung des Aufsichtsrats sehen wir kritisch, vor allem die Historie des Vorsitzenden." Das VW-Gesetz, das dem Land Niedersachsen ein Vetorecht einräumt, sei "ein Anachronismus".
++++09:45 Uhr++++
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter fordert Diess mit Blick auf den Abgas-Skandal auf, "einen Tisch (zu) machen. Andernfalls haftet der Vorwurf der Geheimniskrämereien und Klüngelei auch in Zukunft an VW." Diess müsse auf die vom Abgas-Skandal betroffenen Kunden zugehen.
Der mächtige Betriebsrat Bernd Osterlohbefürwortet den Konzernumbau. Seine Macht wird deutlich gestärkt, sein Vertrauter Gunnar Kilian wird Personalvorstand.
++++09:00 Uhr++++
Der bisherige Konzernchef Matthias Müller hat sich mit einem persönlichen Brief von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verabschiedet. Der Brief liegt Automobilwoche exklusiv vor.
++++08:30 Uhr++++
Gestern Abend hat der VW-Aufsichtsrat Herbert Diesszum neuen Konzernchef ernannt und eine neue Struktur beschlossen. Heute um 10:30 Uhr stellen sich die Wolfsburger in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit. Automobilwoche ist live dabei.