Nachdem die Staatsanwaltschaft im Zuge des Dieselskandals mehrmals die Audi-Zentrale und schließlich auch Rupert Stadlers Privathaus durchsuchen ließ, ist nun wegen Verdunklungsgefahr Haftbefehl gegen Stadler erlassen worden. Jetzt sitzt der Audi-Chef in Untersuchungshaft. Ihm werden Betrug und mittelbare Falschbeurkundung zur Last gelegt. „Für Herrn Stadler gilt weiterhin die Unschuldsvermutung", betonte ein VW-Sprecher.
Das "Handelsblatt" nennt die Verhaftung Stadlers "ein Debakel für den VW-Konzern". Stadler, der seit Beginn der Abgaskrise hoch belastet sei, blieb im Amt. Doch mit seiner Festnahme hätten "die Audi- und VW-Aufsichtsräte heute die Quittung für ihre mangelnde Kooperation erhalten", und ein stärkeres Statement der Strafverfolger gäbe es nicht. Das Ergebnis sei nun ein Scherbenhaufen für Volkswagen, Stadler selbst nicht mehr zu halten.
Auch für bild.de ist klar: "Audi-Boss Rupert Stadler ist endgültig nicht mehr tragbar für den VW-Konzern!" Noch bevor Audi bekannt gab, dassBram Schot vorläufig Stadler als Audi-Chef ersetzen soll, forderte die "Bild": "Bei allem Zusammenhalt im Konzern muss jetzt Schluss sein: VW muss Stadler freistellen! Was wäre das sonst für ein Zeichen an die Kunden und Mitarbeiter? Was müsste noch passieren, bis man Konsequenzen für die mächtigsten Manager zieht?"