1,3 Milliarden Euro zahlt PSA für die Marke mit dem Blitz. General Motors trennt sich nach Jahren im Minus von Opel. PSA-Chef Tavares will nun gemeinsam mit Peugeot und Citroen einen europäischen Champion formen. Es ist ein Großereignis in der Branche, das natürlich auch auf dem Autosalon in Genf heftig diskutiert wurde und wird.
Daimler Chef Dieter Zetsche sagte etwa mit einem Augenzwinkern: "Als ACEA-Präsident stelle ich zunächst mal fest, dass ein Mitgliedsbeitrag wegfällt".
Mit Blick auf die zunehmende Konsolidierung in der Branche sagte er: "Wie jede Konsolidierung bringt auch diese Chancen auf der Kostenseite, aber Risiken auf der Umsatzseite." Daimler stehe der Fusion gelassen gegenüber. Sie habe keine Auswirkungen auf das Premiumsegement, in dem Mercedes positioniert ist. Ähnlich äußerte sich BMW-Chef Harald Krüger. Peugeot-Citroën und Opel seien keine direkten Konkurrente, der geplante Zusammenschluss betreffe andere Hersteller mehr.Zetsche betonte: "Die Zusammenarbeit mit Renault wird von dem Deal unberührt bleiben." Toyota-Europa-Chef Johan van Zyl gab sich in punkto Kooperationen ebenfalls gelassen. Toyota und PSA nutzen eine gemeinsam entwickelt Plattform für ihre MVP-Modelle Citroën Spacetourer, Peugeot Travaller und Toyota Proace. Die Kooperation besteht seit 2012. Außerdem produzieren die Marken gemeinsam in einem Werk in Tschechien Kleinwagen. "Wir sind damit sehr zufrieden", sagte van Zyl.
Dass durch den Zusammenschluss ein neuer, stärkerer Konkurrent heranwachse, glaube er nicht. "So etwas geschieht doch regelmäßig in unserer Branche. Für uns gibt es keinen Grund, etwas an unserer Strategie zu ändern."
VW-Chef Matthias Müller sagte: "Die werden sich das gut überlegt haben. Unsere Pläne beeinflusst das nicht. Wir konzentrieren uns auf uns selbst und gestalten die Zukunft so, wie wir es bei Volkswagen für richtig halten".
Hinter vorgehaltener Hand äußerte dagegen mancher Manager Unverständnis darüber, wie sich ein Hersteller wie General Motors mit dem Verkauf von Opel quasi aus Europa zurückziehen könne.
Andere sparten nicht mit Kritik: "Sehen Sie sich an, wie Jaguar Land Rover unter dem amerikanischen Eigentümer Ford dahindümpelte und wie die Marke unter Tata nun wieder strahlt", sagte etwa der Vorstandsvorsitzende eines großen europäischen Zulieferers. Die Amerikaner hätten eben kein Händchen und kein Verständnis für den europäischen Markt. Unter PSA könne es nur besser werden, so der Manager.
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